Konstanzer sollen über Böller beim Seenachtfest entscheiden
dpa/lsw Konstanz. Mehrere Städte sagen aus Klimaschutzgründen ihre Feuerwerke ab, private Böllerei wird verboten. In Konstanz ist der Klimanotstand ausgerufen worden. Unklar ist aber, ob es künftig am Seenachtfest ein Feuerwerk geben wird. Nun sollen die Konstanzer entscheiden.

Menschen verfolgen von zwei über den Rhein führenden Brücken aus das Feuerwerk des Seenachtfestes. Foto: Felix Kästle/Archivbild
In der Debatte um das traditionelle Konstanzer Seenachtfest bittet die Stadt die Bevölkerung um Rat: In einer Umfrage will die Bodensee-Kommune herausfinden, wie die Konstanzer das Fest in Zukunft feiern wollen und wie es umweltfreundlicher gestaltet werden kann. In diesem Sommer werde das Seenachtfest zum letzten Mal in seiner bisherigen Form stattfinden, teilte die Stadt mit. Sie hat den Klimanotstand ausgerufen und diskutiert seit längerem über das jährliche Feuerwerk. Bei der Veranstaltung am nächsten Samstag (10. August) sei man noch an bestehende Verträge gebunden und könne das Fest nicht neu gestalten, sagte ein Sprecher der Stadt. Für das kommende Jahr werde neu entschieden.
Das halbstündige Feuerwerk wird stets gemeinsam mit der Schweizer Nachbarstadt Kreuzlingen veranstaltet. Das Seenachtfest wird seit vielen Jahrzehnten im August in Konstanz gefeiert und gilt mit Zehntausenden Besuchern als eines der größten Heimatfeste im Land.
Die Stadt hatte Anfang Mai den Klimanotstand ausgerufen - nach Angaben der Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung Fridays for Future als erste Stadt in Deutschland. Die Kommune plant eine klimaneutrale Energieversorgung von Gebäuden und eine umweltfreundliche Verkehrsplanung. Zudem werden alle Entscheidungen der Stadt auf ihre Umweltverträglichkeit hin geprüft.