Ex-Präsident von Peru

Korruption: Alejandro Toledo muss für rund 20 Jahre ins Gefängnis

Der frühere Staatschef soll 35 Millionen Dollar Schmiergeld vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht angenommen haben, um der Firma den Zuschlag für den Bau einer Fernstraße zu erteilen.

Alejandro Toledo wurde vor Gericht für schuldig befunden.

© AFP/RENATO PAJUELO

Alejandro Toledo wurde vor Gericht für schuldig befunden.

Von reb/afp/dpa

Der frühere peruanische Präsident Alejandro Toledo ist in Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht zu mehr als 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof habe damit die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe akzeptiert, erklärte das Gericht bei einer Anhärung am Montag. Es befand den 78-jährige Toledo der geheimen Absprachen und Geldwäsche für schuldig.

Im Jahr 2005 habe er für den Zuschlag zum Bau eines Abschnitts der Fernstraße Interoceanica zwischen Atlantik und Pazifik 35 Millionen US-Dollar (32,3 Mio Euro) Schmiergeld vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht angenommen, hieß es in der Urteilsbegründung der peruanischen Justiz.

Alejandro Toledo aus den USA nach Peru ausgeliefert

Damit habe der heute 78-Jährige dem Staat finanziellen Schaden zugefügt. Toledo hatte sich im vergangenen Jahr den Behörden in den USA gestellt und war nach Peru ausgeliefert worden. Toledo war von 2001 bis 2006 Präsident des lateinamerikanischen Landes. 

Die Affäre um Odebrecht gilt als größter Korruptionsskandal Lateinamerikas. Nach Schätzungen der US-Justiz zahlte der einst von deutschen Auswanderern gegründete Konzern in zwölf Ländern rund 785 Millionen Dollar (734 Millionen Euro) an Schmiergeld. Oft waren Bauprojekte am Ende teurer als geplant. So kostete das Teilstück der Interoceanica in Peru statt der geplanten 850 Millionen schließlich 2,1 Milliarden US-Dollar.

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Erstellt:
22. Oktober 2024, 11:03 Uhr

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