Krebspest bedroht weiterhin heimische Art bei Freiburg
dpa/lsw Freiburg. Eine hochansteckende Tierseuche bedroht weiter heimische Flusskrebse im Schwarzwald. Ein Betretungsverbot des Flusses Brugga bei Freiburg wurde daher bis zum 31. Dezember 2021 verlängert, wie das Regierungspräsidium (RP) Freiburg am Mittwoch mitteilte. „Trotz erster Erfolge“ seien weiterhin Krebspesterreger bei Kappel-Neuhäuser und im Unterlauf der Brugga wirksam. So seien etwa im Unterlauf tote Dohlenkrebse gefunden worden, die mit dem Erreger infiziert waren. Entwarnung könne daher nicht gegeben werden. Die Brugga fließt aus dem Schwarzwald durch das Dreisamtal bei Kirchzarten nach Freiburg.
Der mehr als 18 Kilometer lange Fluss und viele seiner Seitenbäche bleiben daher für Hunde gesperrt, wie das RP mitteilte. „Auch Freizeitaktivitäten und wasserbauliche Maßnahmen im Gewässer sollen unterbleiben, solange die Tierseuche grassiert“, heißt es zudem. Dem RP zufolge sollen die Verbindungsgewässer von der Brugga zum Zastlerbach weiterhin ohne Wasserzufuhr bleiben. Eine Trockenlegung von Seitenbächen soll die Ausbreitung des Erregers auf andere Gewässer verhindern. Der Zastlerbach und der Krummbach einschließlich kleiner Zuflüsse wurden von der Allgemeinverfügung ausgenommen und sind zur Nutzung freigegeben.
Für Menschen sind die gefundenen Erreger unschädlich, sie gefährden allerdings den geschützten Dohlenkrebs. Der Krebspesterreger stammt vom Kamberkrebs, der aber bisher im Gewässersystem der Brugga nicht ausgemacht werden konnte, wie es vom RP heißt. Die Krebspest war im März 2019 in dem Fluss ausgebrochen und hatte sich im Unterlauf des Gewässers rasant verbreitet.
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