Kreise: LBBW kommt bei Berliner Hyp zum Zuge
dpa Stuttgart. Im Bieterwettstreit um den Immobilienfinanzierer Berlin Hyp soll die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) den Zuschlag bekommen. Das bestätigten politische Kreise in Baden-Württemberg sowie Finanzkreise am Montag in Stuttgart. Über die Höhe des Kaufpreises wurden zunächst keine konkreten Angaben gemacht. Ein LBBW-Sprecher lehnte einen Kommentar ab. Zunächst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.
Leer ausgehen werden demnach wohl die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und die Fondsgesellschaft Deka, die ebenfalls interessiert waren. Ausschlaggebend sei gewesen, dass die LBBW den Kaufpreis, der sich auf mehr als eine Milliarde Euro belaufen dürfte, in bar bezahlen will, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ ungenannte Kreise der Sparkassen. Deka und Helaba wollten ihn dagegen dem Bericht zufolge zu großen Teilen mit eigenen Anteilen begleichen. Die LBBW, die größte Landesbank in Deutschland, wird damit im öffentlich-rechtlichen Bankenlager noch mehr an Gewicht gewinnen.
Mit einer Bilanzsumme von rund 35 Milliarden Euro entspricht die Berlin Hyp einer großen Sparkasse. Sie finanziert vor allem gewerbliche Immobilien - ein Geschäft, das die LBBW seit Langem ausbauen will. Die Berlin Hyp gehört indirekt den bundesweit rund 400 Sparkassen und ist zusammen mit der Berliner Sparkasse Teil der Landesbank Berlin Holding.
Die Sparkassen wollen dieses Gebilde auflösen, weil es zu komplex ist. Während die Berliner Sparkasse als eigenständiges Institut erhalten bleiben soll, hatten die Sparkassen einen Verkaufsprozess für die Berlin Hyp gestartet. Teilnehmen durften nur Bieter aus dem öffentlich-rechtlichen Finanzsektor.
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