Neujahrsansprache

Kretschmann: „Mut – genau den braucht es jetzt“

Bei der traditionellen Ansprache zum Jahreswechsel wird der Regierungschef sorgenvoll und persönlich – und berichtet von seinen Enkeln.

Winfried Kretschmann macht sich Sorgen um die Zukunft. (Archivbild)

© dpa/Christoph Schmidt

Winfried Kretschmann macht sich Sorgen um die Zukunft. (Archivbild)

Von red/dpa/lsw

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Bürgerinnen und Bürger im Südwesten dazu aufgerufen, sich mutig gegen die großen Krisen unserer Zeit zu stemmen. „Mut – genau den braucht es jetzt“, sagte der Regierungschef in seiner traditionellen Ansprache zum Jahreswechsel. „Denn ist das wirklich die Welt, die wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen wollen: Krieg, Katastrophen und Krisen? Ist das die Zukunft, in der sie leben sollen? Ganz sicher nicht.“

Kretschmann berichtet, dass auch er Weihnachten wieder mit der Familie verbracht habe. Dabei freue er sich immer sehr auf seine beiden Enkel, und auf deren neugierige, spielerische Art, die Welt zu entdecken. „Wenn ich ihnen beim Spielen zusehe, stelle ich mir manchmal die Frage: In welche Welt wachsen sie gerade hinein? In welchem Zustand werden wir ihnen später einmal unser Land übergeben? Und wie werden sie dann auf uns schauen?“

Kretschmann: Mit Mut das Miteinander verteidigen

Die Lage der Welt stimme einen alles andere als hoffnungsfroh, so der Grünen-Politiker. Das Attentat von Magdeburg nennt Kretschmann etwa eine „mörderische Tat voll blindem Hass“. Auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und der Krieg in Nahost, die Klimakrise und die schlechte Wirtschaftslage zählt er auf. Mit Mut müsse das Miteinander verteidigt werden, unsere Freiheit und Sicherheit, der Schutz der Lebensgrundlagen.

Die Menschen müssten sich einmischen, Verantwortung übernehmen für sich und andere, fordert der Ministerpräsident. „Das alles scheint nicht viel gegen die großen Krisen unserer Zeit. Es ist aber so viel mehr, als wir denken! Denn Verantwortung, Veränderung und Verständigung beginnen immer mit kleinen Schritten“, sagte Kretschmann. „Wenn wir unseren Mut miteinander teilen, dann entsteht daraus eine große gemeinsame Kraft.“

Kretschmann regiert den Südwesten als erster und einziger grüner Ministerpräsident seit 2011. Bei der Landtagswahl im Frühjahr 2026 will der 76-Jährige nicht mehr antreten.

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Erstellt:
31. Dezember 2024, 12:54 Uhr

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