Kultusminsterin: Neue Corona-Maßnahmen ab Herbst möglich

dpa/lsw Stuttgart. Fünfeinhalb Wochen noch bis zu den Sommerferien. Die Maskenpflicht an Schulen ist größtenteils gefallen. Eigentlich wollen alle nur noch durchatmen. Doch wegen der Delta-Variante gibt es neue Warnungen.

Eine FFP2-Maske liegt auf einem Leuchttisch. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Illustration

Eine FFP2-Maske liegt auf einem Leuchttisch. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Illustration

Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg müssen sich womöglich auch im Herbst auf Fernunterricht einstellen. Grund für die unklare Perspektive ist vor allem die riskantere Delta-Variante des Coronavirus. „Wir können nicht ausschließen, dass im Laufe des kommenden Schuljahres wieder Schutzmaßnahmen notwendig sein werden, wenn die Inzidenzen steigen sollten oder Virusmutanten das Infektionsgeschehen verändern“, sagt Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Montag in Stuttgart. „Dafür sieht die Corona-Verordnung für die Schulen in Baden-Württemberg aber auch entsprechende Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht vor.“

Schopper gab sich aber grundsätzlich optimistisch. Es sei klar, dass die Schulen im Regelbetrieb in das neue Schuljahr starten. „Die Voraussetzungen sind hier besser als im vorherigen Jahr: Die Lehrerinnen und Lehrer sind aufgrund der Vorziehung in der Priorisierung bereits jetzt zu großen Teilen vollständig geimpft, wir haben ein sehr genaues Screening der Corona-Fälle in den Schulen und Testungen sind weiterhin eine vielversprechende Option.“ Sie erinnerte daran, dass Kinder und Jugenliche „solidarisch in vielen Bereichen zurückstecken mussten“. Die Ausbreitung der Delta-Variante behalte man genau im Blick.

Die Bildungsgewerkschaft GEW hält in diesem Zusammenhang die Aufhebung der Maskenpflicht in den Klassenräumen für voreilig und gefährlich. GEW-Landeschefin Monika Stein sprach sich angesichts des Risikos durch die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus dafür aus, dass Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler bis zu den Sommerferien die Maske weitertragen. „Ich möchte nicht, dass die Präsenz gefährdet wird“, sagte Stein der Deutschen Presse-Agentur. „Und ich möchte nicht, dass Familien auf engem Raum in Quarantäne leben müssen.“ Die Ansteckungszahlen in den Schulen seien in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Es sei trotz der allgemein sinkenden Inzidenzen fahrlässig, die Erfolge bei der Corona-Bekämpfung aufs Spiel zu setzen.

Stein argumentierte, es gebe Hinweise, dass Kinder und Jugendliche die Delta-Variante schneller übertragen könnten. Nach den Sommerferien sei voraussichtlich auch der Großteil der Eltern geimpft, auch deshalb sei es sinnvoll, die Maskenpflicht zunächst beizubehalten. Sie forderte die grün-schwarze Landesregierung auf, die Schulen endlich mit Luftreinigungsgeräten auszurüsten. „Das Land muss dafür sorgen, dass die Schulen sicher sind.“ Grün-Schwarz müsse die Kommunen als Schulträger dabei finanziell unterstützen. „Die müssen da endlich aus dem Knick kommen.“

Schülerinnen und Schüler können seit Montag in Baden-Württemberg größtenteils auf eine Maske verzichten. Wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region unter 35 liegt und es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Fall gab, wird die Maskenpflicht auch in Klassenräumen aufgehoben. Außerhalb der Unterrichtsräume, also zum Beispiel auf Fluren, müssen Schüler und Lehrer aber weiterhin Masken tragen. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien und auf Schulhöfen entfällt schon, wenn die Inzidenz unter 50 liegt.

© dpa-infocom, dpa:210621-99-86400/2

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Erstellt:
21. Juni 2021, 18:17 Uhr

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