Kunst, Mahnung oder Müll? Debatte um Operndach

dpa/lsw Stuttgart. Lange erinnerte das demolierte Stück des Stuttgarter Operndachs an jene Sturmnacht Ende Juni, nun ist es vom Platz vor dem sogenannten Littmann-Bau verschwunden. Nach Angaben der Staatstheater wurde das Teil im Zentrallager des Hauses deponiert. Dort soll es bleiben, bis über die weitere Verwendung entschieden wurde, teilten die Staatstheater am Freitag mit.

Danyal Bayaz (Bündnis 90/Die Grünen) spricht. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Danyal Bayaz (Bündnis 90/Die Grünen) spricht. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Die Frage beschäftigt auch den baden-württembergischen Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) und seinen Stab. Es würden viele gute Vorschläge gemacht, twitterte das Ministerium am Freitag. Nun werde beraten, ob eine der Ideen aufgegriffen werde. „Die Oper ist vielen Menschen wichtig, das Unwetter und die Schäden im Herzen von #Stuttgart haben viele berührt“, twitterte Bayaz.

Zwei SPD-Politiker haben bereits vorgeschlagen, das Kupferdach als Kunstwerk oder Mahnmal zu sichern. In einem offenen Brief an Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Bayaz und Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) brachten sie das Kupferknäuel als „Erinnerungsort für dieses in vielerlei Hinsicht schwierige Jahr“ ins Spiel. Nopper griff die Idee auf und sagte in der „Bild“-Zeitung: „Es könnte für ein von der Natur geschaffenes Denkmal stehen.“ Findige Unternehmer haben den Ball ebenfalls aufgenommen: Es gebe bereits mindestens eine Kaufanfrage für das 3,2 Tonnen schwere Stück Kupfer, hieß es im Staatstheater.

Das Opernhaus soll für einen Milliardenbetrag saniert werden. Vor allem das Dach aus dem Jahr 1911 gilt als enorm marode. Träger des größten Dreispartenhauses der Welt sind die Stadt und das Land.

© dpa-infocom, dpa:210716-99-408205/2

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Erstellt:
16. Juli 2021, 13:49 Uhr

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