Kunstministerium fördert Kultur auf dem Dorf
dpa/lsw Stuttgart. Mit Musik und Kunst an ungewöhnlichen Orten will das Kunstministerium die Kultur auf dem Land stärken. Abseits der Großstädte gebe es im Südwesten wenige Angebote, bei denen Menschen zusammenkommen, sich beteiligen, engagieren und an kulturellem Programm teilhaben könnten, sagte Petra Olschowski, die Staatssekretärin des Kunstministeriums, am Dienstag in Stuttgart. Im Rahmen des Programms „FreiRäume“ fördert das Land demnach mit mehr als 1,5 Millionen Euro insgesamt 26 Kulturprojekte in ländlichen Gebieten.
Mit der Förderung sollen Kommunen und Vereine ungenutzte Gebäude „aus der Nachbarschaft heraus“ zu Theatern, Museen, Orchesterbühnen oder Cafés umfunktionieren. In Schemmerhofen (Landkreis Biberach) entstand demnach schon eine kulturelle Werkstatt in einer leerstehenden Bankfiliale, in der Kleinstadt Bräunlingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) das „Haus der Musik“ in einer abrissgefährdeten Kirche. Im frisch geförderten Städtchen Gerabronn (Landkreis Schwäbisch Hall) soll eine ehemalige Nudelfabrik künftig ein Konzertprojekt beheimaten, teilte die Staatssekretärin mit.
Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie seien Kulturangebote in vielen Gemeinden eingeschlafen, sagte Olschowski. „Da wieder zurückzukommen in die Rituale, die man mal hatte, oder auch in neue Rituale des Zusammenkommens, das beschreiben alle als einen komplexen Vorgang.“
In elf Kommunen laufen die Arbeiten an den „FreiRäume“-Projekten nach Angaben des Staatsministeriums bereits seit der ersten Ausschreibung im Jahr 2020. Weitere 15 gehen laut Olschowski jetzt an den Start - unter anderem in Löffingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis), Riedlingen (Landkreis Biberach), Rottweil und Gerabronn. Zusätzlich solle eine dritte Ausschreibung folgen, sagte die Staatssekretärin.
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