Krise der Autoindustrie
Kurzarbeit an zwei Standorten von Mahle
Der Stuttgarter Mahle-Konzern reagiert auf den Nachfrageeinbruch mit temporären Sparmaßnahmen im In- und Ausland. In Baden-Württemberg sind zwei Standorte betroffen.
Von Matthias Schmidt
Die Flaute in der Autoindustrie führt auch beim Stuttgarter Zulieferer Mahle zu Sparmaßnahmen. „Das wirtschaftliche Umfeld der Automobilindustrie ist aktuell äußerst volatil und angespannt. Die Nachfrage kühlt sich rapide ab, besonders für E-Fahrzeuge und Volumenmodelle“, teilte eine Unternehmenssprecherin am Montag auf Anfrage mit. Deshalb habe Mahle „entsprechende Anpassungsmaßnahmen dort eingeleitet, wo Marktvolumen und Abrufe rückläufig sind“. Betroffen sind auch zwei Standorte in Deutschland.
In Rottweil und in Zell im Wiesental sind laut Mahle „ausgewählte Bereiche“ derzeit in Kurzarbeit. Dabei ist momentan offen, wie lange sie andauern wird. Dies hänge „von der Auslastungssituation ab, die wir genau beobachten“, so die Stellungnahme des Unternehmens. In Rottweil beschäftigt Mahle rund 900 Mitarbeiter, in Zell im Südschwarzwald etwa 530. Gefertigt werden dort vor allem Ventile und Kolben.
Auch im Ausland muss Mahle sparen
Auch im Ausland wurde die Produktion zurückgefahren. Im Werk in St. Michael in Österreich ist die Arbeitszeit der Beschäftigten Anfang Oktober auf 90 Prozent reduziert worden. Die Regelung gelte bis Ende Jahres, so Mahle. Auch andere Zulieferer haben jüngst auf die Nachfrageflaute reagiert: ZF, Bosch und Schaeffler gehen dabei über temporäre Maßnahmen hinaus und planen den Abbau tausender Stellen.