27. Januar 1945: Tag der Befreiung
KZ Auschwitz – Symbol für den Massenmord an Juden durch die Nazis
Im Januar 2025 erinnern Auschwitz-Überlebende in aller Welt an den 80. Jahrestag der Befreiung des Lagers. Am 27. Februar 1945 befreite die Rote Armee die wenigen Überlebenden des Holocaust in dem Vernichtungslager der Nazis.
![KZ Auschwitz – Symbol für den Massenmord an Juden durch die Nazis Von Besuchern zurückgelassene Rosen liegen in der Nähe der Eisenbahnschienen, die einst für den Transport von Juden aus ganz Europa nach Auschwitz benutzt wurden, im ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis.](/bilder/von-besuchern-zurueckgelassene-rosen-liegen-in-der-naehe-861708.jpg)
© AP/dpa/Oded Balilty
Von Besuchern zurückgelassene Rosen liegen in der Nähe der Eisenbahnschienen, die einst für den Transport von Juden aus ganz Europa nach Auschwitz benutzt wurden, im ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis.
Von Markus Brauer/AFP/dpa
Das NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz wurde im Zweiten Weltkrieg zum Ort des größten Massenmordes an europäischen Juden. Mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder, die meisten von ihnen Juden, wurden dort in Gaskammern getötet, erschossen oder durch Zwangsarbeit und Hunger umgebracht. Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal.
We expect that some 50 Auschwitz Survivors will come to the Memorial to commemorate the 80th anniversary of the liberation. The event will be held in front of the main gate of the former Auschwitz II-Birkenau camp.On January 27, the eyes and ears of the world should rest upon… pic.twitter.com/ovcxRV1mYE — Auschwitz Memorial (@AuschwitzMuseum) January 11, 2025
KZ wurde 1940 errichtet
Das KZ wurde 1940 von den Nazis im südpolnischen Oswiecim errichtet. Der rund 60 Kilometer westlich von Krakau gelegene Ort war während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen besetzt und in Auschwitz umbenannt worden.
In den folgenden Jahren wurde das Areal ausgebaut und bestand schließlich aus dem Stammlager Auschwitz I, dem Vernichtungslager Auschwitz II-Birkenau, dem Arbeitslager Auschwitz III-Monowitz sowie rund 40 Nebenlagern.
Massenmord und Gaskammern
In Birkenau gab es die meisten Einrichtungen zum Massenmord. Die Mehrheit der in das KZ deportierten Juden wurde direkt nach ihrer Ankunft in den dortigen Gaskammern ermordet, ihre Leichen wurden anschließend in den Krematorien verbrannt.
An einer Eisenbahnrampe, der sogenannten Todesrampe, teilte die SS die Insassen der Züge in zwei Gruppen auf: Diejenigen, die nicht für die Zwangsarbeit geeignet schienen, wurden direkt in die Gaskammern getrieben.
1,1 Millionen Getötete
Anfangs waren nur politische Häftlinge aus Polen in den Lagern interniert; später folgten Juden, sowjetische Kriegsgefangene, Sinti und Roma und Häftlinge aus anderen Ländern. Die Deutschen riegelten alle Lager mit Stacheldraht von der Außenwelt ab.
Unter den polnischen Häftlingen waren vor allem Menschen, die von den Nazis als besonders gefährlich angesehen wurden: Vertreter der politischen, gesellschaftlichen und geistlichen Elite, Repräsentanten aus Kultur und Wissenschaft sowie Angehörige des Widerstands.
Schätzungsweise 1,1 Millionen Menschen wurden in Auschwitz-Birkenau von den Nazis ermordet, die meisten waren Juden. Auch 80.000 nicht-jüdische Polen, 25.000 Sinti und Roma sowie 20.000 sowjetische Soldaten wurden in dem Lager getötet.
„Endlösung der Judenfrage“
Der Lagerkomplex, über dessen Eingangstor der zynische Spruch „Arbeit macht frei“ angebracht wurde, nahm eine zentrale Rolle in der von den Nazis vorangetriebenen „Endlösung der Judenfrage“ ein; im Zuge dieses organisierten Mordens töteten die Nazis während des Zweiten Weltkrieges insgesamt rund sechs Millionen Juden.
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das KZ. Die Nazis hatten vor ihrem Abzug die Gaskammern und Krematorien in Birkenau gesprengt und zehntausende Häftlinge zu Todesmärschen Richtung Westen gezwungen. Bei ihrer Ankunft trafen die sowjetischen Soldaten 7500 überlebende Lagerinsassen an.
1979: Welterbeliste der Unesco
1947 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Stammlagers und des Vernichtungslagers Birkenau ein staatliches Museum eingerichtet. 1979 wurde das frühere KZ in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen.
Auf Bitten der polnischen Regierung wurde der Eintrag auf der Liste 2007 in „Auschwitz-Birkenau – Deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager (1940-1945)“ umbenannt. Die Regierung in Warschau verwies darauf, dass die Bezeichnung „Konzentrationslager Auschwitz“ dazu führte, dass das KZ von ausländischen Medien fälschlicherweise als „polnisches Lager“ bezeichnet wurde.