Land setzt Kalkungen der Wälder gegen Bodenversauerung fort

dpa/lsw Stuttgart. Zur Stabilisierung der Wälder im Südwesten setzt das Land die Kalkung der Böden fort. Aktuell sind Hubschrauber über einem etwa 960 Hektar großen Teil des Schurwaldes zwischen Stuttgart und Göppingen unterwegs, um fein gemahlenes Dolomitgestein-Gemisch zu verteilen, wie das Forstministerium am Freitag mitteilte.

Ein Hubschrauber wirft im Bezirk Schurwald Kalk aus einem Behälter auf Bäume ab. Foto: Sven Kohls/SDMG/dpa/Archiv

Ein Hubschrauber wirft im Bezirk Schurwald Kalk aus einem Behälter auf Bäume ab. Foto: Sven Kohls/SDMG/dpa/Archiv

Nach Angaben von Forstminister Peter Hauk (CDU) haben Untersuchungen gezeigt, dass eine gezielte Kalkung die Stabilität der Wälder langfristig verbessert. „Bei der Kalkung geht es uns darum, die Waldböden so weit zu regenerieren, dass sie ihre ursprünglichen Funktionen wieder erfüllen können und eine stabile Grundlage für die Lebensgemeinschaft Wald bilden“, teilte er mit. „Außerdem sollen damit künftige Belastungen für die Waldökosysteme, wie zum Beispiel der Klimawandel, abgepuffert werden.“ Es gehe nicht darum, die Holzerträge zu steigern, sondern die Artenvielfalt und das Ökosystem gesund zu erhalten. Hauk nannte Waldkalkungen sinnvolle und wichtige Zukunftsinvestitionen.

In diesem Jahr sollen bis in den Oktober hinein nach Angaben des Ministeriums Wälder unter anderem in den Land- und Stadtkreisen Göppingen, Rems-Murr, Ostalb, Heidelberg-Stadt, Neckar-Odenwald, Freudenstadt, Ravensburg und im Hochschwarzwald gekalkt werden. Jedes Jahr werden rund 10 000 Hektar gekalkt, das entspricht einem Quadrat mit zehn Kilometern Seitenlänge. Die gesamte Waldfläche in Baden-Württemberg beträgt etwa 14 000 Quadratkilometer.

Wenn Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid oder Stickoxide mit dem Regen in die Böden eingetragen werden, führt das zu einer Versauerung. Das hat negative Folgen für die Nährstoffversorgung der Bäume. Mit einer Kalkung kann die Fähigkeit der Böden, Säureeinträge abzupuffern, wieder verbessert werden.

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Erstellt:
3. Juli 2020, 11:43 Uhr

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