Landesregierung blickt auf Schutz jüdischer Einrichtungen
dpa/lsw Stuttgart. Nach dem Terroranschlag in Halle reagiert auch die jüdische Gemeinde in Baden-Württemberg bestürzt. Wie sicher sind Juden im Südwesten?

Ein Polizeiauto steht vor einer Synagoge in Stuttgart. Foto: Gregor Bauernfeind/dpa/Archivbild
Nach dem antisemitischen Attentat in Halle will die grün-schwarze Landesregierung die Sicherheit jüdischer Einrichtungen in Baden-Württemberg unter die Lupe nehmen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will gemeinsam mit Innenminister Thomas Strobl (CDU) auf der wöchentlichen Regierungspressekonferenz über den Kampf gegen den Rechtsextremismus informieren - und über Maßnahmen, die nach dem Terroranschlag in Halle im Südwesten ergriffen wurden.
Am vergangenen Mittwoch hatte ein schwer bewaffneter Deutscher versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen, in der rund 50 Gläubige den wichtigsten jüdischen Feiertag Jom Kippur begingen. Als der Plan misslang, erschoss der Täter eine 40 Jahre alte Frau und einen 20-jährigen Mann. Der 27 Jahre alte Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Er hat die Tat gestanden und dabei antisemitische und rechtsextreme Motive eingeräumt. Die jüdischen Gemeinden im Südwesten reagierten bestürzt und besorgt auf den Anschlag. Der badische Landesrabbiner Moshe Flomenmann sprach sich für eine Polizeipräsenz vor Synagogen rund um die Uhr aus.