Landrat Richard Sigel ist für seine zweite Amtszeit verpflichtet worden

Bei der Verpflichtung für seine zweite Amtszeit erhält der wiedergewählte Rems-Murr-Landrat im Waiblinger Bürgerzentrum reichlich Rückenwind.

Der Murrhardter Bürgermeister und Kreisrat Armin Mößner (links) überreicht dem wiedergewählten Landrat Richard Sigel seine Ernennungsurkunde. Foto: Markus Metzger

© Markus Metzger

Der Murrhardter Bürgermeister und Kreisrat Armin Mößner (links) überreicht dem wiedergewählten Landrat Richard Sigel seine Ernennungsurkunde. Foto: Markus Metzger

Von Kornelius Fritz

Waiblingen. Seine Wiederwahl war kaum mehr als eine Formalie gewesen: 78 von 83 anwesenden Kreisräten gaben Richard Sigel Anfang Mai ihre Stimme. Damit kann der Rems-Murr-Landrat, der keinen Gegenkandidaten hatte, in seine zweite achtjährige Amtszeit starten. Mit der feierlichen Wiederverpflichtung durch Regierungspräsidentin Susanne Bay wurde dies gestern offiziell besiegelt. Mehrere Hundert Gäste aus allen Bereichen der Gesellschaft würdigten im Waiblinger Bürgerzentrum Sigels Verdienste mit lang anhaltendem Applaus.

Auch in den Reden wurde deutlich, welches Ansehen der 45-Jährige quer durch alle politischen Lager genießt. Der Murrhardter Bürgermeister Armin Mößner, der in seiner Funktion als Erster stellvertretender Vorsitzender des Kreistags die Ernennungsurkunde überreichte, bescheinigte Sigel „ein glühendes Herz für die Menschen im Rems-Murr-Kreis.“ Mit Ideenreichtum, Mut, Tatkraft und der nötigen Gelassenheit habe dieser den Landkreis auch in schwierigen Zeiten auf Kurs gehalten.

„Die Wunde zwischen Rems und Murr ist verheilt“

Außerdem sei es ihm gelungen, die Spannungen innerhalb des Landkreises beizulegen, die vor allem durch die Klinikschließung in Backnang entstanden waren. „Die Wunde zwischen Rems und Murr ist verheilt“, sagte Mößner. Für den Welzheimer Bürgermeister Thomas Bernlöhr wurde das erst kürzlich wieder deutlich, als Sigel bei der Eröffnung des Backnanger Straßenfests zusammen mit OB Maximilian Friedrich Freibier ausschenkte. „Ich gebe zu, da war ich kurz verblüfft“, sagte Bernlöhr, der als Kreisvorsitzender des Gemeindetags stellvertretend für die 31 Städte und Gemeinden im Rems-Murr-Kreis sprach. Der Landrat pflege mit den Kommunen eine „Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, lobte Bernlöhr. Selbst wenn man mal unterschiedlicher Meinung gewesen sei, seien die Diskussionen immer sachlich und konstruktiv verlaufen. Dabei waren die ersten acht Jahre als Landrat für Richard Sigel alles andere als einfach. Direkt nach seinem Amtsantritt wartete mit der Flüchtlingskrise 2015 schon die erste große Herausforderung auf den promovierten Juristen. Mit der Coronapandemie und den Folgen des Ukrainekriegs bestimmten weitere ungeplante Ereignisse die Agenda. Hier sei dem Landrat sicherlich seine Vergangenheit als Langläufer und Biathlet zugutegekommen, vermutete Regierungspräsidentin Sabine Bay. So habe er in allen Krisen Ausdauer und Zielstrebigkeit unter Beweis gestellt und immer die Spur gehalten.

„Nur miteinander lassen sich die Herausforderungen dieser Zeit meistern“

Sigel selbst beschwor in seiner Dankesrede vor allem die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure. „Nur miteinander lassen sich die Herausforderungen dieser Zeit meistern“, sagte der Landrat. Beispielhaft nannte er Themen wie den Klimawandel oder die Digitalisierung der Verwaltung. In einer Zeit, in der tiefgreifende Veränderungen viele Menschen verunsicherten, müsse die öffentliche Verwaltung für Vertrauen und Verlässlichkeit stehen, ohne dabei jedoch selbst stehen zu bleiben.

Im Rückblick auf die vergangenen acht Jahre stellte Richard Sigel fest: „Der Krisenmodus war quasi Dauerzustand.“ Von den vielen guten Wünschen, die er an diesem Tag zu hören bekam, dürfte ihm einer deshalb besonders wichtig gewesen sein: Dass die zweite Amtszeit in etwas ruhigerem Fahrwasser verläuft als die erste.

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Erstellt:
11. Juli 2023, 06:00 Uhr

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