Landratsamt: Gebäude in Waiblingen und Backnang sollen saniert werden
Das Hochhaus am Alten Postplatz in Waiblingen und die Außenstelle in Backnang sollen umgebaut und in der Folge klimaneutral werden.
Von Lorena Greppo
Rems-Murr. In den kommenden Jahren will der Rems-Murr-Kreis mächtig in die Ertüchtigung seiner Immobilien investieren. Nachdem das neue Gebäude in der Rötestraße eingeweiht wurde und der Neubau am Postplatz voranschreitet, nimmt die Verwaltung nun das Hochhaus am Alten Postplatz sowie die Außenstelle in der Erbstetter Straße in Backnang in den Blick. Die Pläne wurden im Verwaltungs-, Schul- und Kulturausschuss des Kreistags vorgestellt.
Bei Letzterem sind die Arbeiten vergleichsweise überschaubar: Vor allem geht es darum, durch den Abbruch von Trennwänden zwischen den einzelnen Büros ein neues Raumkonzept zu erstellen. Dieses beinhaltet, dass etwa 85 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Das habe den Vorteil, dass das Kreisjugendamt die angemieteten Liegenschaften in der Karl-Krische-Straße und in der Stuttgarter Straße verlassen und in der Erbstetter Straße einziehen kann. Gerade im Gesundheitszentrum werde der Platz anderweitig benötigt, das komme einer Win-Win-Situation gleich. Durch einen Anschluss an ein Nahwärmenetz, das aus der kreiseigenen Biovergärungsanlage gespeist werden soll, soll zudem zeitnah die Klimaneutralität der Außenstelle erreicht werden. Eine Ausstattung mit Fotovoltaik wird auch geprüft.
Kreisräte begrüßen die Pläne
Aktuell handele es sich um eine reine Machbarkeitsstudie, so Landrat Richard Sigel, wenn sie auch recht verlässlich sei. Mit relativ geringem Aufwand könne hier viel erreicht werden. Der Bau könnte Ende 2024 starten und würde voraussichtlich 16 Monate dauern. Die Baukosten werden auf 2,84 Millionen Euro beziffert. Das Projekt sei „absolut zu begrüßen“, befand Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich (Freie Wähler). Bezüglich der Nachnutzung der Räume im Gesundheitszentrum wolle man in engem Austausch bleiben. Auch Willy Härtner (Grüne) sah die Ertüchtigung als gutes Argument bei der Personalgewinnung. Bislang habe man im Gebäude ein Gefühl der Beengung „wie im Hasenstall“. Dass sich der Umbau nach 15 Jahren bereits amortisiere, hob Armin Mößner (CDU) positiv hervor. Fraktionskollegin Ute Ulfert regte an, auch die Sanierung der Sanitäranlagen in Betracht zu ziehen.
Deutlich größer wird der Umfang der Arbeiten am Hochhaus aus den 50er-Jahren in Waiblingen. Um die erforderlichen energetischen, brandschutztechnischen und arbeitsschutzrechtlichen Standards zu erreichen, muss das Gebäude bis auf den Rohbau zurückgebaut werden. Auch hier könnten mit einer neuen Raumaufteilung über 60 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Das ursprünglich angedachte zusätzliche siebte Obergeschoss müsste folglich nicht gebaut werden. Im sechsten Geschoss soll ein Aufenthaltsbereich mit Dachterrasse geschaffen werden, dieser kann auch den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht werden. Eine Installation von Fotovoltaikanlagen ist ebenfalls vorgesehen.
An eine einjährige Planungszeit könnte sich auch hier im vierten Quartal des Jahres 2024 die Bauzeit von etwa 18 Monaten anschließen. Für die Sanierung würden sich Gesamtkosten in Höhe von derzeit rund 23,3 Millionen Euro ergeben. Die Hälfte des Budgets wird dabei in die energetische Sanierung und den Brandschutz investiert. Landrats Richard Sigel bezeichnete dieses Projekt als zweiten großen Baustein der Gesamtimmobilienkonzeption des Kreises.
Bei beiden Projekten votierten die Ausschussmitglieder einstimmig für eine entsprechende Empfehlung an den Kreistag.