Landratsamt geht gegen zu schnelle Motorradfahrer an der Sulzbacher Steige vor

Als weitere Maßnahme für die Verkehrssicherheit und gegen Motorradlärm nimmt das Landratsamt eine neue Geschwindigkeitsmessanlage in Betrieb.

Der Motorradlärm auf der Sulzbacher Steige belastet die Anwohnerinnen und Anwohner schon lange. Archivfoto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Der Motorradlärm auf der Sulzbacher Steige belastet die Anwohnerinnen und Anwohner schon lange. Archivfoto: Tobias Sellmaier

Sulzbach an der Murr. Ab sofort sind an verschiedenen Standorten entlang der Sulzbacher Steige semistationäre Geschwindigkeitsmessanlagen im Einsatz, sogenannte „Enforcement-Trailer“. Diese können die Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen auch von hinten fotografieren und so die Kennzeichen erfassen, wie das Landratsamt Rems-Murr-Kreis mitteilt. Die Trailer sollen die bisher schon häufig an der Sulzbacher Steige durchgeführten Schwerpunktkontrollen der Polizei ergänzen. Eine ausführliche Berichterstattung zu dem Thema folgt am Samstag in unserer Zeitung und auf unserer Webseite.

Neben der Geschwindigkeitsüberwachung sind zudem weitere bauliche Veränderungen an der Straße beauftragt worden, die Motorradfahrende zukünftig zu einem verantwortungsvollen Fahren bewegen sollen. Durch die Kombination von verstärktem Kontrolldruck und baulichen Maßnahmen erhoffen sich die Behörden die Verkehrssicherheit an der Sulzbacher Steige zu verbessern und den Verkehrslärm spürbar zu reduzieren.

„Verkehrssicherheit und die Reduzierung des Verkehrslärms an der Sulzbacher Steige sind gemeinsame Anliegen des Rems-Murr-Kreises, der anliegenden Gemeinden und der Polizei. Durch diese Form der Präsenz wollen wir für eine Verbesserung der Situation sorgen und damit eine weitere Maßnahme auf den Weg bringen, um illegale Rennen einzudämmen und damit auch Verkehrstote zu vermeiden“, kommentiert Landrat Richard Sigel die Inbetriebnahme der Enforcement-Trailer.

Zum Hintergrund und den bisherigen Maßnahmen: Die Sulzbacher Steige im Zuge der B14, die L1066 und die K1819 sind beliebte Motorradrouten im Norden des Rems-Murr-Kreises. Wenngleich die Beliebtheit der Strecken nachvollziehbar ist, haben leider nicht nur rücksichtsvolle Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer die Routen für sich entdeckt, sondern auch jene, die mit illegalen Rennen zu einer massiven Lärmbelästigung für die Anwohnerschaft und einer erheblichen Gefährdung des Straßenverkehrs beitragen. In den vergangenen Jahren wurden bereits verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der örtlichen Situation ergriffen (wir berichteten).

Lärmhinweisschilder, „Rüttelstreifen“ und eine Initiative sollen helfen

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Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Reduzierung der übermäßigen Lärmbelastung war die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt in den teils gefährlichen Kurvenbereichen auf 40 Kilometer pro Stunde deutlich reduziert worden. Durch die Ordnungsbehörde und die Polizei wurden Zweiradfahrer in der Umgebung aktiv angesprochen und in erheblichem Umfang Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Weiter wurden vom Landkreis an bekannten Hotspots Lärmhinweisschilder mit tierischen Motiven und mit Appellen für regelkonformes Fahrverhalten aufgestellt. Außerdem wurde ein Pilotprojekt mit „Rüttelstreifen“ zusammen mit dem Ministerium für Verkehr durchgeführt. Auch setzen der Rems-Murr-Kreis sowie die Anliegerkommunen als Mitglied der landesweiten Initiative gegen Motorradlärm ein Zeichen.

Die Gesamtproblematik der Sulzbacher Steige ist bereits seit Jahren im Fokus des Polizeipräsidiums Aalen. Bei den zurückliegenden Geschwindigkeitsüberwachsmaßnahmen der Polizei wurden auf diesem Streckenabschnitt teilweise extreme Fehlverhalten Einzelner wahrgenommen. Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 100 Prozent waren keine Seltenheit. Der Spitzenreiter auf dieser Strecke war mit 212 Kilometern pro Stunde laut Ergebnis der Lasermessung unterwegs. Die Polizei bewertet dieses Verhalten einzelner Motorradfahrer als äußerst gefährlich und rücksichtslos. Um die Allgemeinheit vor solchen Rasern zu schützen, begrüßt Polizeipräsident Reiner Möller den Einsatz der neuen Enforcement-Trailer und hebt auch die Wichtigkeit der polizeilichen Prävention hervor. Zudem wird die Polizei weiterhin Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen durchführen und gravierende Geschwindigkeitsverstöße konsequent zur Anzeige bringen.

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Erstellt:
25. Juli 2024, 17:56 Uhr

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