Neuer Stress mit Kompass-4-Test
Lehrer empfehlen 51 Prozent der Viertklässler Wechsel aufs Gymnasium
Die Lehrerempfehlung ebnet der Hälfte der Viertklässler in Baden-Württemberg den Weg aufs Gymnasium. Das Problem: In Deutsch sind laut Kompass-4-Test nur 27 Prozent gut genug dafür.
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© dpa/Christoph Schmidt
Kultusministerin Theresa Schopper freut sich über stabile Übergangsquoten.
Von Bärbel Krauß
Im Jahr der Umstellung auf ein neues Übergangsverfahren an die weiterführenden Schulen können in Baden-Württemberg anteilig betrachtet etwa gleich viele Schüler an ein Gymnasium wechseln wie vorher. 51 Prozent der Viertklässler bescheinigen die Lehrkräfte die Fähigkeiten, um auf dem Gymnasium weiterzulernen. 24 Prozent haben ein Votum für eine Real- oder Gemeinschaftsschule erhalten, 25 Prozent wird das Lernen auf grundlegendem Niveau (Hauptschule) empfohlen. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) zeigt sich unverhohlen erleichtert. Diese bei einer Stichprobe ermittelten Werte seien im Vergleich mit den Vorjahren „in etwa stabil“.
55 Prozent der Viertklässler in Deutsch auf Hauptschulniveau
Problematisch ist aber, dass der Kompass-4-Test nicht nur in Mathematik sondern auch in Deutsch sehr viel weniger Schülern das Leistungsniveau fürs Gymnasium bescheinigt: Nur 27 Prozent der Viertklässler sind laut diesem Test in Deutsch gut genug fürs Gymnasium, nur 18 Prozent erreichen ein mittleres Sprachniveau, mehr als die Hälfte (55 Prozent) ist bei den Sprachfähigkeiten auf Hauptschulniveau.
Der Mathetest, den Ministerin Schopper inzwischen als zu schwer eingestuft hat, sieht 87 Prozent der Viertklässler auf Hauptschul- und nur sechs Prozent auf gymnasialem Niveau.