Sexuelle Belästigung

Lehrer geht in Berufung

Wegen unsittlicher Berührungen und anzüglicher Worte gegenüber Schülerinnen ist ein Lehrer aus Bad Mergentheim verurteilt worden. Nun wird der Fall neu verhandelt.

Hand am Po – nur ein Vorwurf gegen den Lehrer.

© IMAGO/Jöran Steinsiek/IMAGO

Hand am Po – nur ein Vorwurf gegen den Lehrer.

Von Christian Gottschalk

Der Fall hat Furore gemacht, weit über die Gemarkung von Bad Mergentheim hinaus. Im März dieses Jahres hat das dortige Amtsgericht einen Berufsschullehrer zu einer Haftstrafe verurteilt. Neun Monate, ausgesetzt zur Bewährung. Das Gericht sah den Tatvorwurf als bestätigt an, dass der Lehrer mehrere Schülerinnen sexuell belästigt habe – mit anzüglichen Worten und körperlichen Berührungen. Nun geht der Fall in die nächste Instanz.

Nur die Spitze eines Eisberges

Die Vorsitzende Richterin hatte seinerzeit davon gesprochen, dass die verhandelten Taten wohl nur die Spitze eines Eisberges gewesen sei. Das bestätigte sich nach der Berichterstattung. In Leserbriefen meldeten sich Ex-Schülerinnen, die anonym erklärten, Ähnliches mit diesem Lehrer erlebt gehabt zu haben. Das Ganze scheint auch kein Einzelfall im Land zu sein. Nach Angaben des Kultusministeriums gab es im Jahr 2022 insgesamt 55 Fälle, in denen Lehrern sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen wurde. Die sexuelle Belästigung steht in der Statistik dabei ganz oben.

Ob das Urteil Bestand haben wird, muss sich nun in einer weiteren Verhandlung klären. Das Landgericht Ellwangen hat auf die Berufung des Lehrers zwei Verhandlungstage im November terminiert. Beim ersten Prozesstag am 7. November sind insgesamt 14 Zeugen geladen.

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Erstellt:
13. August 2024, 14:24 Uhr
Aktualisiert:
14. August 2024, 08:46 Uhr

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