Auch in Baden-Württemberg sichtbar

Leuchtende Spirale am Himmel – das steckt hinter dem Phänomen

Ein bläulich schimmernder Strudel ist am Montagabend am Himmel zu sehen – auch über dem Südwesten. Was hat es mit dem spektakulären Leuchten auf sich?

Der Blick zu den Sternen fasziniert seit jeher – besonders, wenn ungewöhnliche Objekte am Nachthimmel auftauchen, wie es am Montagabend der Fall war.

© dpa/Nick Ehlers

Der Blick zu den Sternen fasziniert seit jeher – besonders, wenn ungewöhnliche Objekte am Nachthimmel auftauchen, wie es am Montagabend der Fall war.

Von Michael Bosch

Tauchen am Nachthimmel ungewöhnliche Objekte oder Formationen auf, ist das immer Stoff für Spekulationen. Am Montagabend gegen 21 Uhr war über weiten Teilen von Deutschland – von der Nordsee bis nach Baden-Württemberg – eine ungewöhnliche, blau-weiß schimmernde Spirale zu sehen. Laut Berichten tauchte das spektakuläre Leuchten auch am Himmel über Österreich und der Schweiz auf.

Die Spekulationen darüber schossen direkt ins Kraut. Auf sozialen Netzwerken teilten Userinnen und User ihre Theorien. Dass das Phänomen etwas mit außerirdischem Leben zu tun haben könnte, war selbstverständlich auch dabei.

Hey @DLR_de was war denn das da am Himmel? Die ISS war gerade auf der anderen Seite des Planeten, das habe ich bereits geprüft pic.twitter.com/jMqOsdejAn — Mrfloppy (@Mrfloppy97) March 24, 2025

Hat das auch grad jemand am Himmel über Hamburg gesehen? Was war das? pic.twitter.com/0sk4AdNHRd — WolfRam (@WoGaHa) March 24, 2025

Die Ursache soll aber leicht erklärbar sein und im Zusammenhang mit dem Start einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk stehen. Das bestätigte dann auch Meteorologe Donald Bäcker im ARD-Morgenmagazin. „Das waren die Überreste einer Rakete von Elon Musk“, so Bäcker. Diese bestehe aus zwei Raketenstufen, von der eine zur Erde zurückkehre, während die andere beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühe.

Leuchtende Spirale über Baden-Württemberg: Wie entstand das Phänomen?

Beim Trennen der beiden Stufen werde „Resttreibstoff aus der Rakete geschleudert“. Der Treibstoff gefriere zu Eiskristallen, die entstandene Wolke, die sich durch das Rotieren der Rakete spiralförmig auszudehnen scheine, werde dann von der untergehenden Sonne in einer Höhe von 400 bis 600 Kilometern angestrahlt. Wer das blau-weiße Licht zu sehen bekam, hatte Glück, denn das Leuchten war nur für circa drei Minuten sichtbar.

Die Rakete des Weltraumunternehmens SpaceX mit einem Satelliten an Bord war gegen 18.48 Uhr mitteleuropäischer Zeit in den USA gestartet, etwas mehr als zwei Stunden später gab es dann die ersten Sichtungen, sagte der Leiter des Centralen Forschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomens (CENAP), Hansjürgen Köhler. „Anrufe, Whatsapp und Mails mit Fotos von Beobachtungen - wir sind von Meldungen überrannt worden.“ Bis zum Dienstagmorgen seien es über 200 Meldungen gewesen. Über den Start der Rakete sei das Weltraumkommando vorab informiert worden, sagte ein Sprecher des Weltraumkommandos der Bundeswehr im nordrhein-westfälischen Uedem.

Ein ähnliches Phänomen war vor rund einem Jahr am Nachthimmel über Alaska aufgetaucht:

Eine Falcon-9-Rakete, die in der Nacht auf den 19. Februar unkontrolliert in die Erdatmosphäre eintrat und verglühte, hatte erst vor Kurzem für spektakuläre Bilder über Baden-Württemberg gesorgt.

Weil Space-X künftig vermehrt Raketen ins Weltall schießen möchte, dürfte es weitere solcher Bilder geben.

Mit Material von dpa.

Zum Artikel

Erstellt:
25. März 2025, 10:22 Uhr
Aktualisiert:
25. März 2025, 12:17 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen