Asma al-Assad
Leukämie, Exil und jetzt Scheidung?
Asma al-Assad wurde als „Rose der Wüste“ bezeichnet, später dann als „First Lady der Hölle“. Möglicherweise hat die 49-Jährige nicht mehr lange zu leben – und bemüht sich angeblich verzweifelt um eine Ausreise aus Russland.
Von Michael Maier
Nach 24 Jahren Ehe scheint die Beziehung zwischen Syriens gestürztem Machthaber Baschar al-Assad und seiner Frau Asma am Ende zu sein. Türkische und arabische Medien berichten, dass Asma al-Assad in Moskau die Scheidung eingereicht haben soll. Erst vor wenigen Wochen war das Ehepaar überstürzt aus Damaskus geflohen, als islamistische Rebellengruppen die syrische Hauptstadt einnahmen.
Die 49-jährige Asma, die sowohl die britische als auch die syrische Staatsbürgerschaft besitzt, soll in Moskau unzufrieden sein. Sie hat bei einem russischen Gericht mutmaßlich einen Antrag auf Sondergenehmigung zur Ausreise gestellt. Der Grund dafür ist ernst: Asma al-Assad leidet an Leukämie und benötigt dringend medizinische Behandlung. Sie möchte diese offenbar in Großbritannien durchführen lassen.
Asma al-Assad mit Brustkrebs und Leukämie
Die Diagnose ihrer akuten myeloischen Leukämie, einer aggressiven Form von Blutkrebs, wurde bereits im Mai öffentlich gemacht. Es ist nicht ihre erste schwere Erkrankung - erst 2019 hatte sie erfolgreich den Kampf gegen Brustkrebs gewonnen.
Die Geschichte von Asma und Baschar al-Assad begann in London, wo sie vermutlich in den 1990er Jahren während des Studiums aufeinandertrafen. Die 1975 in London geborene Asma, die auch als „Lady Di des Orients“ oder „Rose der Wüste“ bekannt wurde, zog im Jahr 2000 nach Syrien und heiratete den damals 35-jährigen Assad.
Assad-Vermögen in Moskau eingefroren?
Nach der Flucht des Ehepaars gewährte Russlands Präsident Wladimir Putin seinem Verbündeten Assad Asyl in Moskau. Allerdings soll der gestürzte Machthaber dort unter strengen Auflagen leben: Er darf die Stadt nicht verlassen und sich nicht politisch betätigen. Auch sein beträchtliches Vermögen - darunter 270 Kilogramm Gold, zwei Milliarden Dollar und 18 Wohnungen in Moskau - soll eingefroren sein.
Die russische Regierung hat allerdings am Montag die Berichte über eine mögliche Scheidung dementiert. Regierungssprecher Dimitri Peskow wies auch Meldungen zurück, wonach Assad in Moskau festgehalten werde und sein Vermögen eingefroren sei.
Asma al Assad, geb. Akhras
- Geboren 1975 in London als Asma Akhras
- Tochter syrischer Einwanderer – Vater Kardiologe in London
- Aufgewachsen im Londoner Stadtteil Acton
- Besuch der Queen’s College Mädchenschule
- Studium am King’s College London: Computer Science und Französische Literatur
- Karrierestart bei der Deutschen Bank
- Später Investmentbankerin bei JP Morgan in London und New York
- Heirat mit Baschar al-Assad im Dezember 2000
- Drei Kinder: Hafez (geb. 2001), Zein (geb. 2003), Karim (geb. 2004)
Asma al-Assad in London willkommen?
Die Situation von Assads Bruder Maher erscheint ebenfalls prekär: Sein Asylantrag wurde bisher nicht genehmigt, und er soll mit seiner Familie unter Hausarrest stehen, während sein Fall geprüft wird.
In Großbritannien gibt es unterdessen öffentliche Überlegungen zum möglichen Entzug der Staatsbürgerschaft von Asma al-Assad, die als Tochter syrischer Eltern geboren wurde. Es ist alles andere als klar, ob sie in London willkommen wäre.