Schwarz Gruppe Neckarsulm

Lidl-Mutterkonzern kooperiert mit VfB Stuttgart

Der Lidl-Mutterkonzern wird mit seiner Digitalsparte Schwarz Digits und seiner Umwelttochter Prezero Partner des VfB-Stuttgart und ist damit unter anderem für die Datensicherheit zuständig.

Die Schwarz-Gruppe kooperiert mit dem VfB Stuttgart bei IT- und Umweltthemen.

© Imago/Michael Gstettenbauer

Die Schwarz-Gruppe kooperiert mit dem VfB Stuttgart bei IT- und Umweltthemen.

Von Imelda Flaig

Die Neckarsulmer Schwarz Gruppe (Lidl, Kaufland) und der VfB Stuttgart kooperieren bei Datensicherheit und Ressourcenschonung im Profifußball.

Der Lidl-Mutterkonzern ist künftig mit seiner IT- und Digitalsparte Schwarz Digits für die Cybersicherheit und die Cloud-Dienste beim VfB Stuttgart zuständig. „Wir freuen uns sehr über dieses Vertrauen in unser Know-how“, sagte der Co-Chef von Schwarz Digits, Rolf Schumann.

Schwarz Digits setzt dabei auf den eigenen Cloud-Anbieter Stackit und XM Cyber, einen zu Schwarz gehörenden Sicherheitsspezialist zur Abwehr von Cyberangriffen, den beispielsweise auch der Softwarekonzern SAP und der FC Bayern nutzen. Damit behalte der VfB Stuttgart seine IT-Infrastruktur an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr voll automatisiert im Blick. So könne der Verein Schwachstellen identifizieren und beheben, noch bevor Angreifer diese für eine Cyberattacke nutzen könnten, teilte die Schwarz Gruppe mit. Mit Stackit ließen sich große Menge an Daten von Spieltagen, Fans, Mitarbeitern und Anhängern in Deutschland verarbeiten und bereitstellen.

„Mit XM Cyber und Stackit hat sich der Verein für starke Mitspieler und tatkräftige Experten für alle Fragen rund um die digitale Souveränität entschieden“, sagte Christian Müller, ebenfalls Co-Chef bei Schwarz Digits.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit wird im Doppelpass gespielt. Durch die Zusammenarbeit mit Prezero, der Umweltsparte der Schwarz Gruppe, sollen die Abfallquoten in der MHP Arena, dem Heimatstadion des VfB Stuttgart, verbessert werden und der schwäbische Fußballclub zu einem Vorreiter in Baden-Württemberg auf der ambitionierten „Road to Zero Waste“ werden. Das bedeutet, dass alle vermeidbaren Abfälle auf Null reduziert und Recycling maximiert werden soll. Trennsysteme sollen dafür sorgen, dass möglichst wenig Restabfall anfällt.

„Sind sehr stolz auf diesen Meilenstein“

„Mit Schwarz Digits und Prezero haben wir zwei Sparten einer der bedeutendsten Unternehmensgruppen unserer Region als Partner für den VfB gewonnen. Diese Zusammenarbeit besitzt enormes Potenzial und nach intensiven, vertrauensvollen Gesprächen sind wir sehr stolz auf diesen Meilenstein“, sagte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle. Die Kooperation soll sukzessive weiter intensiviert werden.

Auch unterschiedliche Marketingmaßnahmen sind geplant – von der Bandenwerbung bei Bundesliga-Heimspielen des VfB über Logoplatzierung auf Interviewboards bis zu mobilen Abfalleimern auf dem Clubgelände.

Schwarz Digits bietet Tech-Konzernen Paroli

Die Schwarz Gruppe hat die Sparte Schwarz Digits erst 2023 gegründet und will damit der strategischen Bedeutung von digitaler Infrastruktur, Cybersicherheit und Künstlicher Intelligenz (KI) Rechnung tragen und Tech-Konzernen wie Google, Amazon und Microsoft Paroli bieten. Die IT- und Digitalsparte bietet ihre Produkte und Services nicht nur innerhalb der Schwarz Gruppe, sondern auch externen Kunden an und weist einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro aus. Um technische Innovationen ausbauen zu können, hat sich die Schwarz Gruppe auch an dem Start-up Aleph Alpha beteiligt, das als führender Entwickler von Künstlicher Intelligenz (KI) in Deutschland gilt.

Prezero, die Umwelttochter des Lidl-Mutterkonzerns, unterstützt nach eigenen Angaben Unternehmen „auf dem Weg in eine kreislauffähige Zukunft und bei der Reduzierung von CO2-Emissionen“. Immer mehr Kommunen nutzen die Umweltsparte als Entsorgungsdienstleister. Dennoch ist der Umsatz 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro gesunken. Die Schwarz Gruppe begründete dies mit dem Preisverfall auf einem Teil der Wertstoffmärkte.

Schwarz Gruppe auf einen Blick

Umsatz Über alle Geschäftsbereiche hinweg erwirtschaftete der Konzern 2023 einen Umsatz von 167,2 Milliarden Euro (plus 8,5 Prozent). Weltweit hat die Schwarz Gruppe rund 575 000 Beschäftigte. Der Großteil des Umsatzes entfällt auf Discounter Lidl (125,5 Milliarden Euro) und Handelskonzern Kaufland (34,2 Milliarden Euro).

Geschäftsfelder Die Schwarz Gruppe ist nicht nur Händler sondern auch Hersteller – unter anderem von Kaffee, Teigwaren oder Schokolade, hat aber auch eine Papierfabrik und Getränkeproduktionen. Die Sparte Prezero ist als Umweltdienstleister tätig. 2023 hat der Konzern noch die IT- und Digitalsparte Schwarz Digits gegründet.

Gründer Der Heilbronner Dieter Schwarz (84), der die Schwarz Gruppe mit Lidl und Kaufland aufgebaut hat, ist als mehrfacher Milliardär seit Jahren auf der Liste der Superreichen, die das US-Magazin Forbes alljährlich veröffentlicht. imf

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Erstellt:
28. August 2024, 10:22 Uhr
Aktualisiert:
28. August 2024, 14:39 Uhr

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