Bundestagswahl 2025
Linksjugend verteidigt Tortenwurf auf Christian Lindner
Der Tortenwurf einer Linke-Lokalpolitikerin auf FDP-Chef Christian Lindner wurde parteiübergreifend verurteilt. Die Reaktion der Linksjugend in Mecklenburg-Vorpommern fällt anders aus.
Von red/dpa
Den Schaumtorten-Wurf auf FDP-Chef Christian Lindner hat die Jugendorganisation der Linken in Mecklenburg-Vorpommern anders als Landesparteichef Hennis Herbst nicht verurteilt. „Für uns ist aber klar: Wer den Sozialstaat frisiert muss sich über etwas Rasierschaum nicht wundern“, heißt es in einer Erklärung des Landessprecherrats der Linksjugend.
Darin wird der FDP vorgeworfen, ihre Beteiligung an der inzwischen zerbrochenen Ampel-Koalition genutzt zu haben, um soziale Projekte zu sabotieren. „Ob es das trotzige Festhalten an der Schuldenbremse oder die Weigerung nach einer gerechten Besteuerung von Milliardären durch die Porsche-Partei sind, die Konsequenzen der sozialen und ökonomischen Verantwortungslosigkeit der FDP sind für alle ersichtlich“, heißt es wörtlich.
Ermittlungen wegen Körperverletzung und Beleidigung
Es drohten Massenentlassungen, die Infrastruktur werde weiter dem Verfall preisgegeben und Investitionen in den ökologischen Umbau der Wirtschaft bleiben aus, heißt es in der Erklärung. Zudem verweist die Linksjugend auf Kinderarmut und Wohnungsnot und stellt zum Schluss ihrer Mitteilung die Frage: „Was ist ein einzelner Tortenwurf gegen all das?“
Die Linke-Lokalpolitikerin, Christiane Kiesow, hatte Lindner bei dessen Wahlkampfauftritt in Greifswald mit einer Schaumtorte beworfen. Der FDP-Chef blieb unverletzt und setzte seine Rede fort.
Die Attacke der laut Polizei 34-jährigen Linken-Lokalpolitikerin war parteiübergreifend verurteilt worden. Auch die Bundesspitze der Linken betonte, dass Tortenwürfe für sie nicht zur politischen Auseinandersetzung zwischen demokratischen Parteien gehören. Gegen Kiesow wird wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.