Lizenz: Badisches Landesmuseum gibt Objektdaten frei

dpa Karlsruhe. Baden-Krone auf dem T-Shirt, Kelten-Kopf auf der Bettdecke: Das Badische Landesmuseum gibt Mediendaten seiner Objekte zur Nutzung frei. Doch das ist nicht das einzige Vorhaben.

Anschauen kann man die Schätze des Badischen Landesmuseums im Digitalen Katalog schon länger - demnächst sollen die Nutzer Bilder, 3D-Scans, Audiodateien oder Videos von Museumsobjekten herunterladen können. Von der Bettdecke mit dem keltischen Heidelberger Kopf bis zum T-Shirt mit der badischen Krone, wie Museumschef Eckart Köhne stolz eines trägt: 10.000 Objekte aus der Sammlung sollen im Frühsommer zum Download bereit stehen.

„Creative Commons Zero“ (CC0) heißt das Projekt, und „kreatives Gemeingut“ sollen Museumsstücke auch sein. „Unsere Sammlungen gehören den Bürgerinnen und Bürgern. Demnach sollen Sie auch Zugang zu ihrem kulturellen Erbe haben“, betont Direktor Köhne. Unsicherheiten zur kostenlosen Nutzung solcher Daten für den Privatgebrauch oder für die Power-Point-Präsentation an der Uni sind damit passé.

CC0 ist nur eines von einer Reihe digitaler Projekte: Seit vergangenem Sommer können Nutzer über die bundesweit erste Museums-App „Ping!“ nach dem Vorbild der Dating-Plattform Tinder Objekte auswählen und mit ihnen Kontakt aufnehmen - oder wegwischen, was nicht gefällt. Besteht gegenseitiges Interesse, kann ein Dialog beginnen. Das geht auch mit Objekten in der laufenden Jugendstilausstellung.

Mit „Creative Museum“ plant das Museum eine Digitalplattform, auf der sich Interessierte zu verschiedenen Themen austauschen können. Kultur Zuhause erleben kann man mit den Podcasts für Kinder „Ist ja'n Ding“ oder dem „MuseumsTalk online“.

Die Museumsarbeit hat sich durch Corona verändert, sagt Köhne. Beim Badischen Landesmuseum ging im vergangenen Jahr die Zahl der verkauften Tickets wie bei anderen Museen um knapp 70 Prozent zurück. Als Schatzhaus der badischen Kulturgeschichte sei man zwar nicht existenziell bedroht wie private Museen, so Köhne. Das für den Herbst geplante Projekt zur „Attischen Demokratie“ musste aber verschoben werden, weil die Finanzierung nicht gesichert werden konnte. „Das hatten wir noch nie.“

Die „Göttinnen des Jugendstils“ kommen trotz Corona gut an. Köhne ist gespannt auf Mitte März, wenn sich die deutsch-iranische Künstlerin Parastou Forouhar in einer Studioausstellung mit Jugendstil und aktuellen Fragen der Politik auseinandersetzt. Im Juni veranschaulichen Volontärinnen und Volontäre in „Museumshelden - Von Vitrinenstars und Depothütern“ den Weg der Objekte durch das Museum. In „Baden und Europa“ ist das Museum ab September dem Rheingold auf der Spur. 2023 heißt es: „Die 80er Jahre - Zurück in die Zukunft“.

© dpa-infocom, dpa:220210-99-56902/2

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Erstellt:
10. Februar 2022, 06:41 Uhr

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