Ärzte rechnen mit stärkerer Nachfrage nach Impfterminen
dpa/lsw Stuttgart. Nach der Freigabe des Astrazeneca-Impfstoffs für alle Menschen in Deutschland erwarten die Praxen eine noch stärkere Nachfrage nach einem Impftermin. „Sicherlich wird es dadurch zu einem erhöhten Andrang in den Arztpraxen kommen“, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg am Freitag in Stuttgart. Er gehe aber gleichfalls davon aus, dass die Arztpraxen auch entlastet werden, weil sie nicht mehr Patientinnen und Patienten nachtelefonieren müssten, um Impfwillige für Astrazeneca zu finden.

Manfred Lucha (Grüne), Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, schaut in die Runde. Foto: Marijan Murat/dpa
Gleichwohl bat der KV-Sprecher die Patienten weiter um Geduld. „Die Aufhebung der Impfpriorisierung führt nicht dazu, dass jetzt auch alle schnell geimpft werden. Dadurch stehen nicht mehr Impfstoff und auch nicht mehr Termine zur Verfügung.“ Gegen das Präparat des britisch-schwedischen Pharmakonzerns gibt es teils erhebliche Vorbehalte. Es wird nach dem Auftreten von Blutgerinnseln im Gehirn bei jüngeren Geimpften nur noch für über 60-Jährige empfohlen. Andererseits gibt es viele Jüngere, die sich gern damit impfen lassen würden, aber in der Impfreihenfolge bisher noch nicht dran waren.
Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hatte den Bund generell aufgefordert, mehr Impfdosen zur Verfügung zu stellen. Der Hausärzteverband hatte sich dem angeschlossen.
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