Lucha zu Krise: „Es frisst einen schon mit Haut und Haar“

dpa/lsw Stuttgart. Eigentlich ist Minister Manne Lucha zuständig für Soziales, Integration, Gesellschaftsthemen und Gesundheit. Seit knapp einem Jahr kennt der Grünen-Politiker aber nur noch einen Job - den Kampf gegen die Coronakrise an vorderster Front. Das geht nicht spurlos an dem 59-Jährigen vorbei. „Du hast eine permanente Erreichbarkeit, erteilst abends um zehn noch Freigaben, schläfst nicht gut, konferierst per Video an Wochenenden“, erzählte er nun der „Badischen Zeitung“ aus seinem Krisenalltag. „Es frisst einen schon mit Haut und Haar.“

Manne Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) nimmt an einer Pressekonferenz teil. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Manne Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) nimmt an einer Pressekonferenz teil. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Letztlich mache er nichts Anderes mehr, die „volle Packung Krise“. Es gehöre zum Wesen der Pandemie, dass sie schneller sei als die Entscheidungsträger. „Wir sind schon Getriebene.“

Mit etwas Wehmut blickt Lucha sogar auf den Ministerstress vor der Pandemie zurück. „Ja, früher, da saßt du auf Kohlen, wenn die Jugendmusikschule noch eins spielt und der Bürgermeister noch redet, und du denkst, daheim bricht der Schreibtisch zusammen“, berichtete er der Zeitung. „Heute denke ich, wie gerne tät ich mal wieder da sitzen anstatt am Schreibtisch.“

Zum Artikel

Erstellt:
31. Dezember 2020, 10:43 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen