Raumklima
Luftfeuchtigkeit senken - 8 effektive Tipps
Ist die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung dauerhaft zu hoch, kann sich das auf Wohnung und Gesundheit auswirken. Was Sie alles machen können, um die Luftfeuchtigkeit zu senken, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Von Matthias Kemter
Gerade bei kühleren Temperaturen in der Wohnung kann es passieren, dass die Luftfeuchtigkeit schnell ansteigt und sich auf Oberflächen absetzt. Da kühlere Luft schneller mit Feuchtigkeit gesättigt ist als wärmere (1), kann das zu beschlagenen Fenstern und im Extremfall auch zu feuchten Wänden führen. Langfristig droht so der Schimmel.
Was ist die optimale Luftfeuchtigkeit in Räumen?
Messen lässt sich die Luftfeuchtigkeit mit einfachen Hygrometern, die bereits für wenig Geld erhältlich sind (hier bei Amazon bestellen / ANZEIGE). Für die optimale Luftfeuchtigkeit gelten in den einzelnen Räumen unterschiedliche Werte. Alles Wichtige dazu haben wir in diesem Ratgeber zusammengefasst. Allgemein ist eine Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 Prozent ein guter Richtwert. Größere Abweichungen können langfristig die Gesundheit belasten (2), denn zu trockene Luft führt unter anderem zu einer Belastung der Schleimhäute, was wiederum den Schutz vor Infektionen hemmt. Ist die Luft zu feucht, bietet dies wiederum ein ideales Milieu für Krankheitserreger und auch die Neigung zur Schimmelbildung nimmt zu.
Luftfeuchtigkeit in Räumen senken
Wenn die Luftfeuchtigkeit kurzfristig zunimmt, zum Beispiel im Badezimmer durch Duschen oder in der Küche durch Kochen, so ist das kein Problem. Steigt die relative Luftfeuchte jedoch langfristig über 60 Prozent, fühlen sich Keime, Bakterien und Pilzsporen schon wohler. Kritisch wird die Luftfeuchtigkeit ab einem Wert von etwa 80 Prozent. Werden solche Werte regelmäßig oder gar dauerhaft erreicht, haben Pilzsporen einen fast schon idealen Nährboden. Um die Luftfeuchtigkeit zu senken, gibt es folgende Möglichkeiten.
Die effektivste Möglichkeit, um Luftfeuchtigkeit zu senken ist dasregelmäßige Querlüften. Lüften ist das ganze Jahr über eine der wichtigsten Maßnahmen. Ein Vierpersonenhaushalt produziert täglich etwa 12 Liter Feuchtigkeit durch Atmen, Duschen, Kochen usw. Vor allem bewohnte Räume sollten daher regelmäßig stoß- oder quergelüftet werden. Besonders effizient kann in den richtigen Momenten wie zum Beispiel nach dem Schlafen, dem Kochen oder Duschen gelüftet werden. Öffnen Sie beim Querlüften alle Fenster und Türen für etwa 10 Minuten. So lässt sich feuchte Wohnungsluft am schnellsten austauschen.
Auch wenn es im Geldbeutel wehtut, ist das Heizen im Winter ebenfalls eine der effizientesten Möglichkeiten, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Je kälter die Temperaturen sind, desto schneller ist die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt, welche anschließend auf Oberflächen kondensiert. Aus diesem Grund spricht man auch von einer „relativen“ Luftfeuchtigkeit. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist dadurch bei niedrigen Temperaturen schneller erreicht.
Das Umweltbundesamt empfiehlt daher, die Temperaturen konstant zu halten und nachts oder bei Abwesenheit nur um 4 bis 5 Grad abzusenken. Wer nur zeitweise heizt, hat es zwar zu bestimmten Zeitpunkten warm, allerdings bleiben Gemäuer, Fenster und andere Oberflächen dennoch kalt, wodurch sich Feuchtigkeit weiterhin schnell absetzt. Je nach Gemäuer sollten 17 Grad als Mittelwert nicht unterschritten werden. Der Frage, wie warm es genau in der Wohnung sein muss, sind wir in diesem Beitrag nachgegangen.
Passend zum Thema: Nasse Fenster trotz Lüften und Heizen? - 5 Ursachen
Das Trocknen der Wäsche in der Wohnung führt ebenfalls zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Trocknen Sie die Wäsche daher am besten draußen. Wie sich Wäsche auch im Winter draußen bei Minusgraden trocknen lässt, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst.
Haben Sie Zugang zu einem belüfteten Wäschekeller, sollten Sie diesen nutzen. Wenn Sie die Wäsche dennoch in der Wohnung trocknen müssen, sollten Sie diese in einem separaten Raum mit guter Belüftung und geschlossener Türe trocknen.
Eine weitere Möglichkeit, um die Raumluft zu entfeuchten, bieten Luftentfeuchter. Diese gibt es als aktive elektrische Geräte und auf Granulatbasis als passive Entfeuchter. Wenn es sich um größere und bewohnte Räume handelt, sind passive Entfeuchter wenig effizient. Passive Entfeuchter sind vor allem für Kellerräume und/oder Abstellkammern geeignet. Bei elektrischen Geräten sollten Anschaffungskosten und Betriebskosten im Auge behalten werden, weshalb laut Stiftung Warentest elektrische Luftentfeuchter bis auf wenige Ausnahmen nur als kurzfristige Übergangslösungen infrage kommen.
Feuchtigkeitsquellen führen dazu, dass die Luftfeuchtigkeit schnell ansteigt. Dies ist vor allem bei Bädern und Duschen der Fall. Lassen Sie die Badezimmertüre auch nach einem Bad oder einer Dusche geschlossen und Lüften Sie den Raum anschließend.
Das Kochen kann ebenfalls die Luftfeuchtigkeit stark ansteigen lassen. Kochen Sie daher am besten mit geschlossenen Deckeln und lüften Sie anschließend auch die Küche. Vor allem, wenn Ihre Dunstabzugshaube einen Abzug nach draußen hat, sollten Sie diese nutzen.
Wenn die Luftfeuchtigkeit erhöht ist, gibt es in der Regel auch Gründe bzw. Quellen, die dies verursachen. Vor allem Räume mit Feuchtigkeitsquellen sollten regelmäßig gelüftet werden. Zu den größten Feuchtigkeitsquellen gehört neben Duschen, Kochen und dem Trocknen von Wäsche auch der Mensch selbst. Vor allem im Schlafzimmer kann die Luft bei zwei Personen über Nacht schnell auf über 70 bis 80 Prozent steigen. Wer dann morgens nicht ausgibig lüftet, dem drohen feuchte Wände und langfristig Schimmel. Lüften Sie daher vor allem die Räume regelmäßig, in denen sich die Personen im Haushalt vermehrt aufhalten.
Zimmerpflanzen können ebenfalls die Luftfeuchtigkeit in Räumen spürbar erhöhen, da Sie einen Großteil des Gießwassers wieder an die Umgebung abgeben. Wenn Sie in bestimmten Räumen Probleme mit einer zu hohen Luftfeuchtigkeit haben, können Sie die Pflanzen reduzieren, in andere Räume umziehen oder auch ganz entfernen.