Maas sieht „viel Schwung“ für Rückgaben von Benin-Bronzen
dpa/lsw Berlin/Stuttgart. Auf dem Weg zu geplanten Rückgaben von als koloniales Raubgut geltenden Benin-Bronzen an Nigeria hat sich Außenminister Heiko Maas nach dem Treffen mit einer Delegation aus dem westafrikanischen Land zuversichtlich gezeigt. Der Besuch sei „ein starkes Zeichen des Vertrauens“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin. „Das gibt uns viel Schwung, um in der Frage der Benin-Bronzen weiterzukommen und den Rahmen für Rückgaben weiter zu gestalten.“
Bronzen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin sind in zahlreichen deutschen Museen zu finden. Auch im Berliner Humboldt Forum sollen sie ausgestellt werden. Die Objekte stammen größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897.
Eine Runde von Museumsexperten und politisch Verantwortlichen hatte Ende April erste Rückgaben von Benin-Bronzen für 2022 angekündigt. Nun sollen konkrete Handlungsschritte und ein Fahrplan für die Rückführung der wertvollen Kunstschätze entwickelt werden. Zunächst beteiligt ist acuh das Linden-Museum (Stuttgart).
In Nigeria entsteht derzeit das Edo State Museum of West African Art. Das Projekt stellte die Delegation in Berlin vor. Deutschland unterstützt dies durch gemeinsame Qualifikation und Weiterbildung von Museumsfachleuten und durch eine Beteiligung am Museumsbau. Für die archäologischen Aufbereitung des Geländes und den Aufbau eines archäologischen Zentrums stellt Deutschland zunächst 4,5 Millionen Euro bereit.
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