Mahnung an Kretschmann: Bremsen bei Energiewende lösen
dpa/lsw Nürtingen/Göppingen. Die Energiewende komme wegen überbordender Bürokratie nicht schnell genug voran: Diese Botschaft übermittelte Thomas Speidel, Chef des Nürtinger Unternehmens ads-tec, dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) bei dessen Besuch am Donnerstag am Firmensitz. „Wir waren bereit, alles zu riskieren beim Umstieg vom Verbrenner auf Elektro. Jetzt muss die Politik nachziehen“, sagte Speidel, dessen Firma Schnellladesäulen für E-Autos anbietet.
Bis vor zehn Jahren habe sein Unternehmen vor allem Zylinderköpfe für Mercedes geliefert, doch dann habe er radikal umgesteuert. Die Politik in Deutschland handele beim Umstieg auf Elektromobilität viel zu langsam und unkoordiniert, sagte Speidel, der auch den Bundesverband Energiespeicher Systeme leitet, dem 250 Unternehmen in der ganzen Republik angehören. Wenn diese Firmen auf Probleme stießen, seien es zu 50 Prozent staatliche Vorgaben.
Kretschmann versprach, sich den bürokratischen Problemen anzunehmen und auch grüne Bundespolitiker damit zu befassen. Der Regierungschef absolvierte am Donnerstag seine ersten öffentlichen Termine nach seinem Urlaub. Auf einer Firmentour besuchte er in Göppingen TeamViewer - das Unternehmen bietet Software für Fernwartung und Videokonferenzen an. In Heidenheim steht eine Visite beim Technologiekonzern Voith auf dem Programm. Und zum Schluss schaut Kretschmann bei den Carbonauten in Giengen an der Brenz vorbei, die Systeme zur Reduzierung von klimaschädlichem Kohlendioxid anbietet.
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