Staatsanwaltschaft Berlin klagt an

Manager soll Firma wegen Luxus um Millionenbetrag gebracht haben

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 48-Jährigen erhoben, der seinen Arbeitgeber für Luxusausgaben um einen Millionenbetrag gebracht haben soll. Dem Mann werden gewerbsmäßiger Betrug und Untreue vorgeworfen.

In Berlin ist ein Mann wegen Betrugs angeklagt worden. Er soll seinen Arbeitgeber um einen Millionenbetrag gebracht haben (Symbolfoto).

© dpa/Monika Skolimowska

In Berlin ist ein Mann wegen Betrugs angeklagt worden. Er soll seinen Arbeitgeber um einen Millionenbetrag gebracht haben (Symbolfoto).

Von red/AFP

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 48-Jährigen erhoben, der seinen Arbeitgeber wegen Luxusausgaben um einen Millionenbetrag gebracht haben soll. Der Manager steht im Verdacht, auf Kosten eines Unternehmens für Fleischersatzprodukte etwa Privatjets und ein Luxusapartment angemietet zu haben, wie die Anklagebehörde am Dienstag mitteilte. Insgesamt geht es um 1,4 Millionen Euro.

Den Angaben zufolge arbeitete sich der Mann in der Lebensmittelbranche seit seiner Ausbildung stetig hoch. Nach seinem Realschulabschluss und einer Ausbildung zum Verkäufer bei einer Supermarktkette sei er zuletzt als Großkundenbetreuer und sogenannter General Manager tätig gewesen. Für das auf pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte spezialisierte Unternehmen habe er für ein Jahresbruttogehalt von hunderttausend Euro das Geschäft in Deutschland und Österreich weiter aufbauen sollen.

Die ihm hierfür erteilte Prokura soll er den Vorwürfen zufolge missbraucht haben. Konkret habe er die Prokura zwischen Dezember 2021 und März 2022 für die Buchung von Privatjetflügen und die Anmietung eines Luxusapartments genutzt. Allein dadurch sei er einen Schaden von mehr als 600.000 Euro verursacht worden.

Firmenkreditkarte für Privatkäufe verwendet

Durch das Einreichen von 20 gefälschten Rechnungen von Supermarktketten bei seinem Arbeitgeber soll er diesen außerdem dazu gebracht haben, mehr als 700.000 Euro auf ihm gehörende Konten zu überweisen. Das Unternehmen sei davon ausgegangen, dass die Zahlungen an die Rechnungssteller erfolgen würden.

Um den Anschein zu wahren, dass es sich um echte Verträge handle, habe er zudem Scheinverkäufe im Wert von mehr als 33.000 getätigt. Dadurch habe das Fleischersatzunternehmen auch tatsächlich Waren geliefert - also ohne vertragliche Grundlage.

Die Supermarktketten verweigerten die Annahme letztlich. Zudem wird dem Mann vorgeworfen, über eine Firmenkreditkarte mehrere tausend Euro abgehoben oder für Privatkäufe verwendet zu haben. Er habe unter anderem zwei hochpreisige Kaffeevollautomaten gekauft.

Dem 48-Jährigen werden demnach gewerbsmäßige Untreue in 21 Fällen und gewerbsmäßiger Betrug in 16 Fällen vorgeworfen. Derzeit sitzt er wegen eines anderen Betrugsverfahrens eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten ab. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Landgericht Berlin.

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Erstellt:
20. August 2024, 14:06 Uhr

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