Mann gesteht Tötung seiner Nachbarin
dpa/lsw Tübingen. Ein 44 Jahre alter Angeklagter hat vor dem Landgericht Tübingen die Tötung seiner Nachbarin gestanden. Die 66 Jahre alte Frau habe einen Liebhaber gehabt, die beiden hätten sein Kind kaufen wollen, sagte der Tscheche am Freitag zum Auftakt der Verhandlung. Da er bei der Polizei eine Woche vor der Tat keine Hilfe bekommen habe und nicht ernst genommen worden sei, habe er seiner Nachbarin mehrere Male auf die Brust geschlagen. Da sie nicht mehr geatmet habe, habe er ihr später das Genick gebrochen. Bestohlen habe er sie aber nicht. „Ich habe sie nicht beklaut“, sagte der 44-Jährige. Er steht wegen Mordes und Raubes vor Gericht.
Der Vorsitzende Richter Ulrich Polachowski äußerte Unverständnis. „Sie gestehen, die Frau getötet zu haben, gleichzeitig bewerfen sie das Opfer mit Dreck.“ Die Anklagebehörde wirft dem Angeklagten aus Rottenburg am Neckar vor, die 66-Jährige im Januar ausgeraubt und sie dann umgebracht zu haben, um die Tat zu vertuschen. Der Tscheche lebte demnach in einer anderen Wohnung im selben Haus als Betreuer einer pflegebedürftigen Seniorin.
Am 7. Januar soll der Mann in die Wohnung seiner Nachbarin gegangen sein, um diese zu bestehlen. Dann soll er auf die Frau eingeschlagen und sie gewürgt haben. Er stahl dann nach Überzeugung der Anklagebehörde Bargeld, ein Mobiltelefon, eine EC-Karte und weitere Wertgegenstände. Vermutlich am nächsten Tag, habe er die Frau erwürgt.
Die 66-Jährige wurde am 8. Januar tot in ihrer Wohnung gefunden. Die Polizei nahm den Nachbarn noch am selben Tag unter dringendem Tatverdacht fest, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind insgesamt vier Verhandlungstage anberaumt. (Az.: 5 Ks 32 Js 578/21).
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