Mann soll nach Säure-Angriff in psychiatrisches Krankenhaus

dpa/lsw Tübingen. Nach einem Angriff mit Salpetersäure auf seine zwei Mitbewohner in Tübingen hat die Staatsanwaltschaft die Unterbringung des 54 Jahre alten mutmaßlichen Täters in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt. Beide Opfern waren bei der Tat Anfang Februar schwer verletzt worden. Nach der psychiatrischen Begutachtung könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Mann aufgrund einer paranoiden Psychose nicht in der Lage gewesen sei, das Unrecht der Tat einzusehen, teilte die Staatsanwaltschaft Tübingen am Dienstag mit.

Handschellen sind an einem Gürtel eines Justizvollzugsbeamten befestigt. Foto: Frank Molter/dpa/Symbolbild

Handschellen sind an einem Gürtel eines Justizvollzugsbeamten befestigt. Foto: Frank Molter/dpa/Symbolbild

Der Mann soll damals zunächst seine beiden Mitbewohner verdächtigt haben, in seinem Zimmer eine übelriechende Substanz versprüht zu haben. Danach soll er in das Zimmer des damals 47 Jahre alten Mannes und der 41 Jahre alten Frau gestürmt sein. Dort habe er dann aus nächster Nähe die Säure ohne Vorwarnung aus einer Spritze in die Gesichter der Beiden gespritzt.

Die Opfer erlitten bei der Attacke laut Staatsanwaltschaft schwere Verletzungen im Gesicht. Neben dauerhaften Verätzungen mit Narbenbildung müssten sie mit dem Verlust des Augenlichts auf einer Seite rechnen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass von dem 54-Jährigen auch künftig „erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten sind“ und er deshalb für die Allgemeinheit gefährlich sei. Über den Antrag der Staatsanwaltschaft zur Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus muss das Landgericht Tübingen entscheiden.

© dpa-infocom, dpa:210629-99-186079/2

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Erstellt:
29. Juni 2021, 11:04 Uhr

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