Mann will 8650 Euro teure Handtasche schmuggeln – Zoll bittet ihn zur Kasse

Von Philip Kearney

Der Zoll hat vergangene Woche einen Mann zur Kasse gebeten, der eine Luxushandtasche nicht richtig verzollt hatte. Wie das Hauptzollamt Singen berichtet, versuchte ein 34-jähriger Mann aus Zürich eine Handtasche einer Luxusmarke im Wert von 8650 Euro als Geschenk für eine Freundin über das Zollamt Lottstetten (Kreis Waldshut) nach Deutschland zu bringen.

Anstatt den tatsächlichen Wert anzugeben, soll der Reisende gegenüber dem Zoll behauptet haben, die Tasche koste lediglich 80 Euro – und machte damit die Rechnung ohne die Beamten des Hauptzollamts Singen.

Mann muss Abgaben in Höhe von 2000 Euro bezahlen

Denn diese entdeckten bei der anschließenden Kontrolle des Wagens des Mannes die versandfertig verpackte Luxushandtasche samt Rechnung, die den tatsächlichen Wert der Handtasche zeigte – 8650 Euro.

Sonja Müller, Pressesprecherin des Hauptzollamts, erklärt: „Hätte die Tasche tatsächlich nur 80 Euro gekostet, wären keine Einfuhrabgaben entstanden.“ Denn die Wertgrenze für Waren nach Deutschland liegt aktuell bei 300 Euro. Müller weiter: „Um die Rechte der Markeninhaber zu schützen, prüfen wir jedoch bei auffällig niedrigen Wertangaben auch, ob es sich um Fälschungen handeln könnte.“

Eine Fälschung lag in diesem Fall zwar nicht vor, wegen falscher Angaben wurde jedoch ein Steuerstrafverfahren gegen den Mann eingeleitet. Zudem erhob der Zoll Abgaben in Höhe von rund 2000 Euro. Nachdem der Reisende die Abgaben bezahlt hatte, konnte er seine Reise fortsetzen.

Reisender muss mit Anzeige rechnen

Vom Tisch ist die Sache für den 34-Jährigen damit aber noch nicht. Denn nach Angaben des Hauptzollamtes Singen muss der Reisende ebenfalls mit einer strafrechtlichen Ahndung durch das Hauptzollamt Karlsruhe, die das Steuerstrafverfahren übernommen hat, rechnen.