Maschinenbauern macht Materialmangel zu schaffen
dpa/lsw Stuttgart. Elektronik-Bauteile, Stahl und Kunststoff: Maschinenbauer im Südwesten leiden unter Materialknappheit. „Es wird Einfluss auf den Aufschwung haben“, warnte der Vorsitzende des Branchenverbands VDMA Baden-Württemberg, Mathias Kammüller, am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz.
Auch im kommenden Jahr werde es einen Mangel bei Halbleitern geben. Der Engpass beeinträchtigt auch die Automobilindustrie stark. Eine Umfrage des Verbands bei Branchenunternehmen ergab, dass sich mehr als 87 Prozent wegen der Materialknappheit in ihrer Lieferfähigkeit eingeschränkt sehen. Kammüller berichtete von Preiserhöhungen, die aber in einem „vernünftigen Rahmen“ blieben.
Trotz des Mangels schätzt der Verband die Branchenlage als insgesamt gut ein. 63 Prozent der Unternehmen sprechen im Vorjahresvergleich von einem guten oder sehr guten Auftragsbestand, wie Geschäftsführer Dietrich Birk berichtete.
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) teilte in Stuttgart mit, die Branche im Südwesten beweise, dass sie global wettbewerbsfähig aufgestellt sei und erfolgreich agiere. „Diese internationale Vorreiterrolle müssen wir weiter stärken(...)“, sagte sie laut Mitteilung. Das Land profitiere enorm von der Innovationskraft des Maschinenbaus. Sie nannte als Beispiele den Klimaschutz oder die Digitalisierung.
Die Branche, die im Südwesten eine Schlüsselrolle hat, könnte im laufenden Jahr elf Prozent mehr umsetzen, sagte Verbandschef Kammüller. „Der Wert von 84 Milliarden Euro läge dann schon Ende 2021 wieder auf dem Umsatzniveau des Vor-Corona-Jahres 2019.“ Im kommenden Jahr sei dann ein Umsatzplus in der Branche von acht Prozent möglich.
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