Max Schäfer ins Bürgermeisteramt eingesetzt

Der neue Bürgermeister von Spiegelberg ist in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung per Amtseid verpflichtet und eingesetzt worden. Das bestehende gute Miteinander soll Fundament seines Handelns sein. „Ich möchte Diskussionen niemals meiden“, sagt er.

Max Schäfer (links) wird durch Gemeinderat Heinz Bauer verpflichtet. Foto: Elisabeth Klaper

Max Schäfer (links) wird durch Gemeinderat Heinz Bauer verpflichtet. Foto: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

Spiegelberg. Eine Woche nach der Verabschiedung des langjährigen Rathauschefs Uwe Bossert ist der Generationswechsel an der Spitze der Lautertalgemeinde vollzogen. Der neugewählte Bürgermeister Max Schäfer ist in einer festlichen öffentlichen Gemeinderatssitzung verpflichtet und in sein Amt eingesetzt worden. Gemeinderat und Rathausteam, Bürgerschaft, Institutionen und Organisationen werden ihren neuen Bürgermeister „nach bestem Wissen und Gewissen“ unterstützen. Mit diesem Versprechen eröffnet der stellvertretende Bürgermeister Manfred Schaible die Sitzung im voll besetzten Feuerwehrgerätehaus. Als Vertreter der jungen Generation arbeitet Schäfer digital per Laptop, womit er sich jederzeit ins Rathaussystem einloggen kann. Daher überreicht Schaible ihm ein praktisch-sinnvolles Gemeindegeschenk: einen Laptoprucksack, gefüllt mit Symbolen für wichtige Gemeindeaufgaben. Eine Klopapierrolle steht für die Abwasserentsorgung, eine Wasserflasche für die Wasserversorgung, ein Malbuch für den Kindergarten und ein Schreibheft für die Grundschule. Das Heimatbuch als Nachschlagewerk, ein Wanderwegeführer für Freizeitaktivitäten.

Die Verpflichtung nimmt Gemeinderat Heinz Bauer vor: Max Schäfer spricht ihm den Amtseid nach und gelobt, „die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren, ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern“. Bauer überreicht ihm ein Segelschiffmodell, das für die Gemeinde steht, denn: „Der Bürgermeister ist Kapitän und Steuermann in Personalunion.“ Kämmerin Ina Krone kümmere sich darum, dass dank der Steuereinnahmen immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel sei. Die frische Brise für gute Fahrt komme aus den Fördertöpfen, doch sei Vorsicht geboten vor dem „Staubsauger“ des Landratsamts, sprich der Kreisumlage, so Bauer.

Die Ernennungsurkunde überreicht Holger Mayer, der Landrat Richard Sigel vertritt. Da Herausforderungen nur gemeinsam zu meistern sind, unterstütze der Kreis als erfahrener Partner die kleine Kommune, um Schäfers Schwerpunktthemen Digitalisierung, öffentlicher Personennahverkehr und Katastrophenschutz umzusetzen, sagt der Leiter des Kommunal- und Rechnungsprüfungsamts zu. „Unsere Gesellschaft braucht Menschen mit klaren Vorstellungen für die Zukunft.“ Mit seinen Werten Offenheit, Vernunft, Pragmatismus und Zusammenhalt zwischen Bürgerschaft, Gemeinderat und Verwaltung verkörpere Schäfer dieses Ideal, so Mayer.

Das Amt des Bürgermeisters „ist die schönste Aufgabe der Welt: Man muss dazu gewählt werden“, betont Welzheims Rathauschef Thomas Bernlöhr. Es sei eine große Herausforderung, aber kreativ und spannend. Das kleine Gemeindeschiff, das Uwe Bossert „in hochseetauglichem Zustand“ hielt, habe nun einen neuen Kapitän, dem die Bürgermeisterkollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen werden, sagt der Vertreter des Gemeindetags. Das letzte Wort hat der neue Schultes: Er nehme die Verantwortung des Bürgermeisteramts „mit größter Freude, aber mit ebenso großem Respekt“ an. Er habe das große Glück, viele weitere Jahre in Spiegelberg wirken zu können: „Das wird eine tolle Zeit.“ Denn die Gemeinde „wird von euch geprägt, die ihr hier lebt und wirkt,“ und „es gibt für mich keine schönere Berufung“, als ihr „im Amt des Bürgermeisters zu dienen“. Die Bürgerschaft „versteht ihre Gemeindeverwaltung als Freund und Helfer“: Dies sei „die beste Grundlage für ein gutes tägliches Miteinander“ und ermögliche es, „die meisten Fragen und Probleme durch direkte Gespräche zu lösen“.

Schäfer will Bewährtes bewahren und auch viel Neues wagen

Der Gemeinderat stelle sich mit der Gemeindeverwaltung jeder schweren Entscheidung und „schwere Zeiten“ haben die Teams in Rathaus und kommunalen Einrichtungen zusammengeschweißt. Die kommenden Jahre werden „spannend und herausfordernd“: Bei der Kommunalwahl 2024 sind 13 statt bisher zehn Gemeinderäte zu wählen. Entscheidungen für viele große Investitionen stehen in verschiedenen Bereichen an, wobei Fachkräftemangel, hohe Energiepreise und Inflation als Katalysatoren wirken. Die Grundlage, um so große Herausforderungen zu meistern, „haben wir bereits: ein gutes Miteinander“, das „Fundament meines Handelns“ sein soll. „Ich möchte auf Menschen zugehen, Diskussionen niemals meiden, Bewährtes bewahren, aber auch viel Neues wagen“, kündigt Max Schäfer an und dankt Uwe Bossert, der ihm auch im Ruhestand mit Rat und Tat erhalten bleibt. Mit schwungvollen Klängen umrahmt der Musikverein Spiegelberg die Amtseinsetzung.

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Erstellt:
6. November 2023, 06:00 Uhr

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