Baden-Württemberg
Medizinischer Dienst: Zwölf Todesfälle wegen Behandlungsfehlern
Im Jahr 2023 wurden in Baden-Württemberg zwölf Todesfälle auf Behandlungsfehler zurückgeführt, mehr als im Vorjahr. Der Medizinische Dienst erhielt 1.320 Gutachtenaufträge, in 270 Fällen wurde ein Schaden festgestellt.
Von mmf/epd
Zwölf Todesfälle in Baden-Württemberg aus dem Jahr 2023 lassen sich laut Medizinischem Dienst Baden-Württemberg auf einen Behandlungsfehler zurückführen. Im Jahr 2022 seien es neun gewesen, im Jahr 2021 14 Fälle, teilte der Dienst in seiner am Donnerstag veröffentlichten „Statistik der Behandlungsfehlerbegutachtung“ mit.
Insgesamt habe der Dienst 2023 im Südwesten rund 1.320-mal den Auftrag bekommen, ein Gutachten wegen Behandlungsfehler-Vorwürfen zu erstellen. In 270 Fällen wurde ein Schaden durch einen Behandlungsfehler festgestellt, heißt es weiter. In weiteren Fällen habe es einen Behandlungsfehler gegeben, aber keinen Schaden. „In nur wenigen Fällen blieben die Zusammenhänge gänzlich unklar“, heißt es in der Mitteilung.
Behandlungsfehler im Vorjahr
Wie schon in den Vorjahren wurden die meisten Behandlungsfehler im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie vermutet. Danach folgten Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie die Zahnmedizin. „Die Vorwürfe betrafen beispielsweise vermeintlich fehlerhafte Behandlungen bei Hüft- und Kniegelenksverschleiß, bei Knochenbrüchen, Sauerstoffmangel bei der Geburt oder Zahnerkrankungen“, so der Medizinische Dienst.
Die Fachleute weisen darauf hin, dass die Häufung von Behandlungsfehlern in einem Fachgebiet nichts über die Sicherheit aussagen. „In manchen Fachgebieten ist es für Patienten einfacher Fehler zu bemerken“, so der Dienst. Deshalb werden beispielsweise bei Operationen öfter Vorwürfe erhoben als bei Medikationen. (1898/22.08.2024)