AfD-Kanzlerkandidatin in Hamburg

16.000 Menschen demonstrieren gegen Weidel-Besuch

Gut fünf Wochen vor der Bundestagswahl kommt Alice Weidel auf Einladung der AfD-Fraktion ins Hamburger Rathaus. Für den Bürgermeister und Tausende Demonstranten ist sie nicht willkommen.

Protest in Hamburg gegen den Auftritt der Kanzlerkandidatin und Bundessprecherin der AfD Weidel.

© dpa/Marcus Brandt

Protest in Hamburg gegen den Auftritt der Kanzlerkandidatin und Bundessprecherin der AfD Weidel.

Von red/dpa

In der Spitze bis zu 16.000 Menschen haben in Hamburg gegen einen Besuch von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel demonstriert. Bis auf einige Versuche, die Absperrungen zum Rathaus zu durchbrechen, sei die Veranstaltung friedlich geblieben, sagte ein Polizeisprecher. Das Hamburger Bündnis gegen Rechts hatte zu der Demonstration unter dem Motto „Alle gemeinsam gegen die AfD und Alice Weidel“ aufgerufen.

„Die Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin der völkischen AfD (möchte) im Hamburger Rathaus Hass und Hetze verbreiten. Dem widersetzen wir uns energisch“, hieß es in dem Aufruf. Zu der Auftaktkundgebung am Bahnhof kamen Junge und Alte, auch Kinder mit Familien.

Weidel sprach am Abend bei einer Veranstaltung der AfD-Bürgerschaftsfraktion vor rund 1.000 Gästen im Großen Festsaal des Rathauses. Die Polizei sicherte den Bannkreis um den Sitz der Bürgerschaft. Im Einsatz waren den Angaben zufolge rund 1.500 Beamte.

Hamburgs Bürgermeister: Weidel ist ungebetener Gast

Weidel selbst erklärte in einem Video auf X, sie freue sich auf den Auftritt in Hamburg. „Ich habe mir extra für die Antifa diesen Herzchenpulli angezogen“, sagte sie mit Blick auf einen schwarzen Pullover mit roten Herzen, den sie im Auto trug. „Make love, not war“, fügte sie mit einem Grinsen hinzu.

Heute ist ein guter Tag, um an die Hamburgische Verfassung zu erinnern. Denn manchmal hat man auch im Rathaus ungebetene Gäste. Aber unsere Demokratie ist stark und wehrhaft. pic.twitter.com/apxxhiJgf7 — Peter Tschentscher (@TschenPe) January 16, 2025

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und CDU-Landeschef Dennis Thering hatten zuvor bereits auf der Plattform X erklärt, Weidel sei in Hamburg nicht willkommen. Tschentscher erinnerte an die in der Verfassung der Hansestadt festgeschriebene Vielfalt und Weltoffenheit. „Denn manchmal hat man auch im Rathaus ungebetene Gäste“, schrieb er in seinem Post. „Aber unsere Demokratie ist stark und wehrhaft.“ Thering postete: „Ich schließe mich an, Alice Weidel ist in Hamburg nicht willkommen!“

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Erstellt:
16. Januar 2025, 22:07 Uhr
Aktualisiert:
16. Januar 2025, 22:58 Uhr

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