Nepal
Mehr als 140 Tote bei Überschwemmungen und Erdrutschen
Bei schweren Überschwemmungen und Erdrutschen sind in Nepal mindestens 148 Menschen ums Leben gekommen. 59 weitere Menschen werden nach Behördenangaben noch vermisst.
Von Sandra Hartmann
Bei schweren Überschwemmungen und Erdrutschen sind in Nepal mindestens 148 Menschen ums Leben gekommen. 59 weitere Menschen wurden nach Behördenangaben am Sonntag weiter vermisst. In Kathmandu waren ganze Viertel überflutet, Hauptstraßen, die die nepalesische Hauptstadt mit dem Rest des Landes verbinden, wurden durch die Wassermassen massiv beschädigt. Mehr als 3000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Besonders betroffen von den Überflutungen waren die Hauptstadt Kathmandu und ihre Umgebung. Dort traten der Bagmati und seine vielen Zuflüsse über die Ufer, Häuser wurden überschwemmt und Autos fortgespült. Nach Polizeiangaben begrub ein Erdrutsch an einer Straße südlich von Kathmandu drei Fahrzeuge unter sich, mindestens 36 Insassen starben.
Waten durch brusttiefes Wasser
In dem Tal, in dem Kathmandu liegt, gingen bis Samstagmorgen binnen 24 Stunden 240 Liter Regen pro Quadratmeter nieder, wie die Zeitung „Kathmandu Post“ unter Berufung auf den nepalesischen Wetterdienst berichtete. Es waren demnach die heftigsten Regenfälle in dem Gebiet seit mehr als einem halben Jahrhundert.
Die Menschen wateten durch brusttiefes Wasser, um sich in höher gelegene Gebiete zu retten. Bis Sonntagmorgen wurden fast 3300 Menschen von Rettungsteams in Sicherheit gebracht.
Laut Katastrophenschutz waren 3000 Sicherheitskräfte im Einsatz, teilweise mit Hubschraubern und Motorbooten. Einige nutzten Flöße, um Überlebende in Sicherheit zu bringen.
Menschengemachter Klimawandel ist laut Experten die Ursache
Mehrere Schnellstraßen waren durch Erdrutsche blockiert. Planierraupen kamen zum Einsatz, um die Durchfahrt wieder zu ermöglichen. Der Flugverkehr war wegen der Überflutungen zwischenzeitlich ausgesetzt, zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen wurden in Kathmandu mehr als 150 Abflüge gestrichen.
In Südasien kommt es während der Regenzeit von Juni bis September häufig zu Überschwemmungen, in diesem Zeitraum fällt 70 bis 80 Prozent der jährlichen Niederschlagsmenge. In den vergangenen Jahren nahmen tödliche Überflutungen und Erdrutsche zu. Experten zufolge ist der menschengemachte Klimawandel dafür verantworten.