Arbeitslosigkeit
Mehr Menschen im Südwesten haben keinen Job
In Baden-Württemberg ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Das hat vor allem saisonale Gründe.
Von red/dpa
Im Januar ist die Zahl der arbeitslosen Menschen in Baden-Württemberg gestiegen. Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit waren im Januar 294.214 Menschen ohne Job - 7,5 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 4,3 auf 4,6 Prozent. Das sei vor allem damit zu erklären, dass Beschäftigungsverhältnisse zum Jahresende auslaufen und der Bedarf an Arbeitskräften in der Winterpause geringer sei.
Nach Angaben der Agentur war die Arbeitslosenquote bei Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung mit 14 Prozent im vergangenen Jahr etwa sechsmal so hoch wie bei Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung. „Deshalb sind und bleiben Investitionen in berufliche Aus- und Weiterbildung immens wichtig“, sagte Martina Musati, die Chefin der Regionaldirektion.
Die Arbeitslosigkeit im Januar lag den Zahlen zufolge auch über dem Niveau des Vorjahres. Im Januar 2024 waren im Südwesten 268.079 Menschen ohne Beschäftigung, die Arbeitslosenquote lag bei 4,2 Prozent. Die Agentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 14. Januar vorlag.
Zahl der Arbeitslosen in Deutschland unter drei Millionen
Nicht nur in Baden-Württemberg, auch in ganz Deutschland haben mehr Menschen zu Beginn des Jahres keinen Job. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar im Vergleich zum Vormonat kräftig um 186.000 Menschen gestiegen, bleibt mit 2,993 Millionen aber unterhalb der Marke von drei Millionen. Das sind 187.000 Arbeitslose mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote stieg im Monatsvergleich um 0,4 Punkte auf 6,4 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit.
„Zum Jahresbeginn haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, wie in diesem Monat üblich, deutlich zugenommen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, in Nürnberg. „Das Beschäftigungswachstum setzt sich tendenziell zwar fort, verliert aber mehr und mehr an Kraft“, betonte sie.
Deutlich gewachsen ist zuletzt die Kurzarbeit. So wurde nach Hochrechnungen der Bundesagentur im November für 293.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Im Oktober waren es noch 263.000 und im September 221.000. Aktuellere Daten stehen verlässlich nicht zur Verfügung. Vom 1. bis einschließlich 27. Januar zeigten Betriebe für 54.000 Personen Kurzarbeit an - ob diese tatsächlich in Anspruch genommen wird, ist aber noch nicht bekannt.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften geht weiter zurück. Im Januar waren 632.000 freie Arbeitsstellen bei der Bundesagentur gemeldet. Das sind 66.000 weniger als vor einem Jahr.
Auf dem Ausbildungsmarkt waren im Januar den Angaben zufolge noch 33.000 Bewerber um eine betriebliche Lehrstelle unversorgt, 20.000 suchten nach einer besseren Alternative. Gleichzeitig waren 15.000 Ausbildungsplätze noch unbesetzt.