Meister: „Absagen wegen Corona tun mir in der Seele weh“

dpa/lsw Stuttgart. Der Dirigent Cornelius Meister, Generalmusikdirektor der Staatsoper und des Staatsorchesters Stuttgart, fühlt sich trotz der deutlich reduzierten Zahl zugelassener Zuschauer im Konzertsaal keineswegs verloren. Im Gegenteil: „Verglichen mit Bayern und Sachsen sind wir hier an den Stuttgarter Staatstheatern privilegiert“, sagte der 41-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Wir spielen vor 500 Menschen, das ist schon eine ganze Menge.“

Der Dirigent Cornelius Meister. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Der Dirigent Cornelius Meister. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Nach den Vorgaben der derzeit noch geltenden Corona-Verordnung dürfen Veranstaltungen in Opernhaus und Konzertsälen nur mit 50-prozentiger Auslastung stattfinden, höchstens dürfen 500 Besucher zusammenkommen. Der große Saal der Staatstheater hat aber 1400 Sitze.

Meister ist sich der Folgen der Einschränkungen für einen Kulturbetrieb und auch für das Publikum bewusst: „Was mir wirklich in der Seele wehtut sind die Menschen, die im Moment nicht reinkönnen“, sagte er. „Die Hunderte, die wir anrufen und deren reservierte Karten wir absagen müssen.“

Er sei zwar überzeugt, dass Ansteckungen im Konzertsaal und im Opernhaus ausgeschlossen werden könnten. Dennoch plädiert Meister, der seit 2018 Generalmusikdirektor in Stuttgart ist, dafür, die Maßnahmen stetig dem aktuellen Stand der Wissenschaft anzupassen: „Ich gehöre zu denen, die das Coronavirus selbst sehr ernst nehmen, aber ich halte bei entsprechender Klimatechnik eine stärkere Saalbelegung als mit nur 500 Besuchern für angemessen.“

© dpa-infocom, dpa:220124-99-825035/2

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Erstellt:
24. Januar 2022, 05:58 Uhr

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