Weltweite IT-Störung

Mercedes in Sindelfingen betroffen – Mitarbeiter gehen zum Teil nach Hause

Die weltweite IT-Störung hat die Produktion von Mercedes-Benz teilweise gestoppt. Die Lösung des Problems werde bereits ausgerollt, sagt das Unternehmen.

Bei Mercedes sind alle Produktionsdaten über die Microsoft Cloud vernetzt.

© Mercedes-Benz AG

Bei Mercedes sind alle Produktionsdaten über die Microsoft Cloud vernetzt.

Von Matthias Schmidt

Die weltweite IT-Störung hat bei Mercedes-Benz international zu Produktionsausfällen geführt. „Das globale Produktionsnetzwerk war teilweise betroffen und kehrt wieder in den normalen Schichtbetrieb zurück“, teilte der Stuttgarter Autohersteller am frühen Freitagnachmittag mit.

Welche Werke betroffen waren, ließ das Unternehmen im Unklaren. Laut SWR konnte die Frühschicht im Werk Sindelfingen, dem größten deutschen Produktionsstandort, nicht regulär absolviert werden. Mitarbeiter seien auf freiwilliger Basis nach Hause gegangen.

Schon über die Mittagszeit stiegen am Freitag bei Google die Suchanfragen mit den Stichworten Mercedes und Hackerangriff sprunghaft an. Ein Unternehmenssprecher dementierte aber hart, dass es einen Sicherheitsvorfall gegeben habe.

Bei der Googlesuche trendet das Begriffspaar Mercedes und Hacker

Das deckt sich mit der Analyse auch zahlreicher Behörden, dass hinter den weltweiten IT-Problemen kein Hackerangriff, sondern eine Softwarepanne bei der US-Firma Crowdstrike gesteckt hat, die sich auf Microsoftprodukte ausgewirkt hat. Mercedes nannte „weltweite IT-Störungen, ausgelöst durch ein Update einer IT-Software“, als Ursache der Probleme.

Mercedes arbeitet eng mit Microsoft zusammen und vernetzt über die Microsoft Cloud sämtliche Produktionsdaten aus den Fabriken weltweit. Dies soll unter anderem dabei helfen, Maschinen präventiv zu warten und die Qualitätskontrolle zu verbessern.

Welche Funktionen im Detail gestört waren, ließ Mercedes offen. Ebenso blieb unklar, welche finanziellen Folgen der Zwischenfall haben könnte. Das Unternehmen teilte lediglich mit: „Grundsätzlich gilt, dass wir in unseren Werken hochflexibel produzieren, auch um vorübergehende Schwankungen kompensieren zu können.“

Beim Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche wurden keine Einschränkungen festgestellt. Man nutze andere Systeme und sei deshalb nicht betroffen, teilte ein Sprecher mit. Der Zulieferer Bosch hingegen zeigte sich zugeknöpft. Man äußere sich generell nicht zu den Themen IT-Sicherheit und IT-Störungen, ließ das Unternehmen mitteilen.

Zum Artikel

Erstellt:
20. Juli 2024, 11:24 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen