USA

Meta-Konzern beendet Faktencheck-Programm

Der Internetkonzern Meta beendet in den USA sein Faktencheck-Programm. Der Konzern werde seine Richtlinien zur Moderation von Inhalten deutlich überarbeiten und sein Programm zur Überprüfung von Fakten durch Dritte beenden.

Meta-Chef Zuckerberg kündigt Änderungen der Richtlinien des Konzerns an. (Archivbild)

© dpa/Godofredo A. Vásquez

Meta-Chef Zuckerberg kündigt Änderungen der Richtlinien des Konzerns an. (Archivbild)

Von red/afp

Zwei Monate nach der US-Präsidentschaftswahl hat der Internetkonzern Meta die Beendigung seines Faktencheck-Programms in den USA angekündigt. Der Konzern werde seine Richtlinien zur Moderation von Inhalten deutlich überarbeiten und sein Programm zur Überprüfung von Fakten durch Dritte beenden, erklärte Meta-Chef Mark Zuckerberg am Dienstag. „Wir werden die Faktenprüfer abschaffen.“

Ähnlich wie beim Onlinedienst X (ehemals Twitter) solle beginnend mit den USA nun ein System der „Community-Notes“ eingeführt werden, bei dem Nutzer unter einem Beitrag, Foto oder Video einordnenden Kontext hinzufügen können, erklärte Zuckerberg. Er begründete seine Entscheidung damit, dass „Faktenprüfer einfach zu politisch voreingenommen“ gewesen seien und „besonders in den USA mehr Vertrauen zerstört als geschaffen haben“. 

„Kultureller Wendepunkt“

Die US-Präsidentschaftswahl vom 5. November, die der Republikaner Donald Trump gewann, fühle sich „wie ein kultureller Wendepunkt an“, erklärte Zuckerberg weiter. Die Ankündigung des Meta-Chefs liegt auf einer Linie mit der Kritik, die viele Republikaner und der Trump-Vertraute und X-Eigentümer Elon Musk an Faktencheck-Programmen üben, in denen sie „Zensur-Instrumente“ sehen.

Ferner kündigte Zuckerberg an, dass Meta-Websites, einschließlich Facebook und Instagram, ihre Inhaltsrichtlinien demnächst „vereinfachen“ würden. Sie würden „eine Reihe von Beschränkungen zu Themen wie Einwanderung und Geschlecht abschaffen“, die „einfach nicht zum Mainstream-Diskurs passen“.

Zuckerbergs Verhältnis zu Trump

Nach Trumps Wahlsieg hatte sich Zuckerberg darum bemüht, sein Verhältnis zu dem künftigen Präsidenten zu verbessern. Unter anderem spendete er eine Million Dollar für die Vereidigungszeremonie am 20. Januar in Washington.

Der Rechtspopulist hatte Meta und Zuckerberg in den vergangen Jahren mehrmals scharf kritisiert und dem Unternehmen vorgeworfen, gegenüber Konservativen voreingenommen zu sein. Nach der Erstürmung des Kapitols in Washington am 6. Januar 2021 durch fanatische Trump-Anhänger hatte Facebook Trumps Konto gesperrt, dieses Anfang 2023 allerdings wiederhergestellt.

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Erstellt:
7. Januar 2025, 15:22 Uhr

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