Metzgerei Kühnle schließt vorsorglich Schlachtbetrieb

Heimliche Videoaufnahmen zeigen „mögliche Unregelmäßigkeiten“ im Schlachtbetrieb.

Die Schlachtung von Tieren ist vorerst ausgesetzt, zwei Mitarbeiter sind von der Arbeit freigestellt. Symbolfoto: Jai79/Pixabay

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Die Schlachtung von Tieren ist vorerst ausgesetzt, zwei Mitarbeiter sind von der Arbeit freigestellt. Symbolfoto: Jai79/Pixabay

Backnang. Die Metzgerei Kühnle hat den Schlachtbetrieb in Backnang am 16. August vorsorglich eingestellt, das teilt die Metzgerei in einer Pressemitteilung am Freitagnachmittag mit. Grund für die vorsorgliche Schließung ist demnach ein Zusammenschnitt von heimlichen Videoaufnahmen aus dem Schlachtbetrieb, den das ARD-Magazin „Report Mainz“ der Metzgerei am 16. August gezeigt hatte. Ausgestrahlt wurde der Beitrag bisher noch nicht.

„Die Aufnahmen dokumentieren mögliche Unregelmäßigkeiten beim Zutrieb von Rindern sowie bei der Betäubung einzelner Tiere“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Der Schlachtbetrieb sei dann noch am 16. August vorsorglich eingestellt worden. „Nach Ansicht des Videos haben wir uns noch am selben Tag dazu entschlossen, die Schlachtung in unserem Betrieb unverzüglich auszusetzen.“ Zur Aufklärung des Sachverhalts soll nun ein unabhängiger Gutachter hinzugezogen werden. Auf den Aufnahmen seien zwei Mitarbeiter der Metzgerei zu sehen. Beide wurden laut der Pressemitteilung unter Fortzahlung der Bezüge mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Im Verkauf gebe es keine Einschränkungen

„Dazu werden wir alles Erforderliche unternehmen und etwa die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch intensiver schulen sowie Arbeitsprozesse verbessern“, schreiben die Verantwortlichen. Außerdem betonen sie, dass die Optimierung der baulichen Gegebenheiten in Teilen bereits vorgenommen und in Teilen beauftragt worden ist.

„Wir betonen, dass alle getroffenen Maßnahmen aus freiwilliger unternehmerischer Entscheidung erfolgen“, heißt es weiter. Die Produktion von Wurstwaren und der Verkaufsbetrieb in den 16 Filialen in der Region laufen indessen ohne Einschränkung weiter. Es sei der Anspruch des Familienunternehmens und der rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Produkte von höchster Ware und Qualität anzubieten, betont das Unternehmen in der Pressemitteilung. „Hierfür stehen wir ein. Genauso stehen wir für mögliche Fehler ein und werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um solche für die Zukunft mit Sicherheit auszuschließen.“ Weitere Nachfragen unserer Zeitung zu den Vorwürfen bei der Metzgerei Kühnle wurden am Freitag bis Redaktionsschluss nicht mehr beantwortet. pm/dob

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Erstellt:
19. August 2022, 19:43 Uhr

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