Millionen-Zuschuss für Euerle-Halle

Bund fördert den Ersatzneubau der Backnanger Sporthalle mit drei Millionen Euro.

Als Siegfried Janocha (2. von rechts) Martin Gerster und Christian Lange (rechts) vor zwei Wochen den maroden Zustand der Halle schilderte, waren die Eimer nicht aus Effekthascherei aufgestellt worden. Das Wasser tropf vielmehr ständig von der Decke. Andreas Stier (links) bestätigte dies.Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Als Siegfried Janocha (2. von rechts) Martin Gerster und Christian Lange (rechts) vor zwei Wochen den maroden Zustand der Halle schilderte, waren die Eimer nicht aus Effekthascherei aufgestellt worden. Das Wasser tropf vielmehr ständig von der Decke. Andreas Stier (links) bestätigte dies.Foto: A. Becher

Von Lorena Greppo und Matthias Nothstein

BACKNANG. Erst vor zwei Wochen war der stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Bundestags, Martin Gerster, in Backnang, um sich ein Bild von den Zuständen in der maroden Karl-Euerle-Halle zu machen (wir berichteten). Offenbar hat der Besuch Eindruck hinterlassen, denn gestern hat die Stadt Backnang die frohe Kunde erreicht: Die in Aussicht gestellten Fördermittel in Höhe von drei Millionen Euro für den Neubau der Sportstätte sind genehmigt. „Wir freuen uns natürlich, diese Förderung beflügelt das Projekt“, lässt Reiner Gauger, Wirtschaftsbeauftragter der Stadt Backnang und kommissarischer Pressesprecher, ausrichten. Zwar werde der Abriss und Neubau der Halle dadurch nicht beschleunigt „und wir werden deshalb auch keine goldenen Wasserhähne einbauen lassen“, so Gauger, dennoch tue es gut, dass diese drei Millionen nicht fremdfinanziert werden müssen. Ein besonderes Lob richtete er an die beiden Bundestagsabgeordneten Christian Lange (SPD) und Norbert Barthle (CDU), die sich sehr dafür eingesetzt haben, dass Backnang beim Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zum Zuge kommt.

„Der Ersatzneubau ist eine riesige Chance für Vereine, Schulen und die ganze Stadt“, äußert sich Lange über die Entscheidung des Haushaltsausschusses. Bei dem Vor-Ort-Termin, den der Staatssekretär initiiert hat, sei die Notwendigkeit eines Ersatzneubaus noch einmal deutlich aufgezeigt worden. „Deshalb habe ich mich gerne und mit großem Nachdruck für den Ersatzneubau der Karl-Euerle-Halle eingesetzt und bin froh, dass der Zuschuss nun bewilligt worden ist.“

Nach den Sommerferien wird mit dem Abriss der alten Halle begonnen.

Norbert Barthle lobte die Entscheidung, das Programm neu aufzulegen, ohne den Wettbewerb neu zu starten. „Es standen bereits so viele förderungswürdige Maßnahmen auf der Liste, dass eine erneute Öffnung des Wettbewerbs die ‚Überzeichnung‘ weiter verschlimmert hätte,“ so Barthle. Der Zeitplan für den Ersatzneubau sieht nun vor, dass mit dem Abriss der alten Karl-Euerle-Halle nach den Sommerferien begonnen wird. Nach der Vergabe könnte Anfang 2022 unmittelbar nach dem Abriss der alten Halle mit dem Neubau begonnen werden. Von der Vergabe bis zur Fertigstellung des Neubaus werden 96 Wochen als realistisch eingeschätzt.

Etwa 15,7 Millionen Euro stehen derzeit als Investitionssumme für den Abbruch und den Neubau im Raum. Zu dem Bundeszuschuss über drei Millionen Euro kommt auch eine Förderung des Landes in Höhe von 600000 Euro hinzu.

Einer von mehreren Trümpfen des künftigen Neubaus wird sein, dass jährlich etwa 23000 Euro Betriebskosten eingespart werden können, und dies, obwohl den Schulen und Vereinen etwa 25 Prozent mehr Fläche zur Verfügung stehen würde. Dank eines Nahwärmeverbunds und eines Blockheizkraftwerks samt kombinierter Fotovoltaikanlage und der thermischen Nutzung der Sonnenenergie könnte der Eigenstromanteil kräftig erhöht werden. Die Einsparung an CO2 bezifferte Hochbauamtsleiter Andreas Stier auf jährlich 150 Tonnen. Ebenfalls drei Millionen Euro erhält die Stadt Weinstadt für den Neubau des Ganzjahresbads.

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Erstellt:
4. März 2021, 06:00 Uhr

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