Südosten des Landes

Mindestens 18 Tote bei verheerenden Waldbränden in Südkorea

Bei den seit Tagen in Südkorea wütenden Waldbränden sind nach Behördenangaben mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Südkoreas Regierung rief am Mittwoch die höchste Krisenalarmstufe aus.

Südkorea hat mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen.

© Yonhap

Südkorea hat mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen.

Von AFP

Bei den seit Tagen in Südkorea wütenden Waldbränden sind nach Behördenangaben mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien durch die verheerenden Feuer im Südosten des Landes mindestens 19 Menschen teils schwer verletzt worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch von einem Vertreter des Ministeriums für Inneres und Sicherheit in Seoul. Südkoreas Regierung rief am Mittwoch die höchste Krisenalarmstufe aus.

Mehrere Brände wüten den Behörden zufolge noch immer. Demnach kämpfen derzeit mehr als 6700 Feuerwehrleute gegen die Flammen, die von starkem Wind angefacht werden. Viele von ihnen sind den Angaben zufolge in der Region Uiseong in der östlichen Provinz Gyeongsang im Einsatz. 

Buddhistischer Tempel niedergebrannt

Dort war am Dienstag ein jahrhundertealter buddhistischer Tempel vollständig niedergebrannt. Noch am Dienstagmorgen versuchten Helfer, die mehr als tausend Jahre alte Tempelanlage von Gounsa in der Region Uiseong gegen ein herannahendes Feuer zu schützen. Bewegliche Kunstschätze wurden aus dem Tempel geholt, eine für den Transport zu große und schwere vergoldete Buddha-Statue wurde mit Brandschutzdecken verhüllt. Stunden später berichtete ein Vertreter der koreanischen Kulturerbeverwaltung, dass die Anlage vollständig niedergebrannt sei.

Zudem bedrohten die Feuer das zum Unesco-Welterbe zählende Dorf Hahoe im Südosten des Landes. Am Dienstag gaben die Behörden Katastrophenalarm für das bei Touristen beliebte Dorf aus. 

„Noch nie dagewesenen Schäden“

Südkoreas amtierender Präsident Han Duck Soo sprach am Mittwoch von „noch nie dagewesenen Schäden“ durch die Feuer. Die Regierung habe eine „umfassende nationale Reaktion“ eingeleitet, sagte er bei einer Krisensitzung für Notfallsicherheit und Katastrophenschutz. Die den fünften Tag in Folge wütenden Waldbrände in Ulsan und in der Region Gyeongsang entwickelten sich „in einer Weise, die sowohl bestehende Vorhersagemodelle als auch frühere Erwartungen“ in den Schatten stelle.

Trotz der am Dienstag eingeleiteten Evakuierungen hätten Todesopfer „leider nicht verhindert“ werden können, sagte der Präsident. Die ganze Nacht über habe wegen unterbrochener Strom- und Kommunikationsleitungen „Chaos“ geherrscht, zudem seien in mehreren Gebieten Straßen nicht zugänglich gewesen gewesen. 

Han zufolge fachten heftige Wind mit einer Geschwindigkeit von 25 Metern pro Sekunde die Flammen an. Die Helfer seien daher zwischenzeitlich gezwungen gewesen, ihre Hubschrauberflüge und Drohneneinsätze auszusetzen. 

Die Flammen hätten ihre Dörfer so schnell erfasst, dass nicht einmal Zeit zum Packen der nötigsten Habseligkeiten gewesen sei, sagten Evakuierte der AFP in einer zur Notunterkunft umfunktionierten Turnhalle.

Wind und Trockenheit fachen Brände weiter an

Ständig wechselnde Windrichtungen und anhaltende Trockenheitswarnungen hätten „die Grenzen der konventionellen Brandbekämpfungsmethoden aufgezeigt“, räumte der Präsident ein. Es würden nun mehr Menschen in Notunterkünfte gebracht, die Regierung arbeite zudem daran, den Betroffenen Soforthilfen und finanzielle Unterstützung bereitzustellen.

Die Brände in Südkorea sind die drittgrößten in der Geschichte des Landes. Sie waren am Wochenende im Südosten des Landes ausgebrochen. Bis Dienstag vernichteten die Flammen der mehr als ein Dutzend Waldbrände nach Regierungsangaben bereits rund 14.700 Hektar Wald. Im Laufe des Mittwoch wird mit Regen gerechnet - die Behörden hoffen auf günstigere Wetterbedingungen, um die Brände löschen zu können.

Waldbrände können durch steigende Temperaturen, häufig auftretende Hitzewellen und Dürre begünstigt werden. Experten gehen davon aus, dass diese Ereignisse durch den Klimawandel beschleunigt werden.

In der Region Nord-Gyeongsang, in der Uiseong liegt, sei die Luft „extrem trocken und es wehen starke Winde“, sagte ein Vertreter der örtlichen Wetterbehörde. Selbst ein kleiner Funke könne „schnell einen großen Waldbrand auslösen“. Einer der Brände in Uiseong wurde Berichten zufolge versehentlich von einem Angehörigen bei der Pflege eines Familiengrabs verursacht.

kas

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Erstellt:
26. März 2025, 06:42 Uhr

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