Ministerin: Brexit und Corona lassen Export einbrechen

dpa/lsw Ravensburg. Ein halbes Jahr nach dem Brexit klagen viele Unternehmen im Südwesten über höhere Kosten und mehr Bürokratie im Handel mit Großbritannien. „Der Brexit bleibt eine Herausforderung, niemand hat einen nahtlosen Übergang erwartet“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut der „Schwäbischen Zeitung“ (Dienstag). Das schlage sich auch in der Handelsbilanz zwischen Baden-Württemberg und dem Königreich nieder: Die Ausfuhren seien im ersten Quartal um 19 Prozent eingebrochen, was teils auch auf die Pandemie zurückzuführen sei.

Die CDU-Politikerin sagte, die ersten Monate des Jahres seien von Lieferproblemen geprägt gewesen - sei es aufgrund neuer Vorschriften und Formalitäten oder Zöllen. „Die Unternehmen stellen sich allmählich auf die neuen Gegebenheiten ein, doch wir sehen, dass es in einigen Bereichen über die erwarteten Startschwierigkeiten hinausgeht“, sagte Hoffmeister-Kraut. Viele Unternehmen exportierten zwar noch, aber verdienten damit kaum Geld.

Auch bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen bestehe Klärungsbedarf, sagte die Ministerin. Sie hofft auf eine Partnerschaftsinitiative zwischen Baden-Württemberg und Großbritannien, die die Kooperation vor allem bei neuen Mobilitätslösungen im Autobereich, bei der Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft sowie bei der Förderung von Innovationen in Unternehmen vorantreiben soll.

© dpa-infocom, dpa:210719-99-441871/2

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Erstellt:
19. Juli 2021, 20:29 Uhr

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