Ministerin eröffnet Baden-Württemberg-Haus auf Expo
dpa/lsw Dubai/Stuttgart. Bei der Expo ist Baden-Württemberg die einzige Region mit eigenem Auftritt. Die Wirtschaftsministerin sieht darin einen Chance, die Südwestwirtschaft international noch stärker zu vernetzten. Zuvor gab es aber mächtig Zoff um das nicht gerade preiswerte Engagement.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hat am Sonntag das umstrittene Baden-Württemberg-Haus auf der Expo in Dubai eröffnet. „Dass wir als einzige Region im Kreise von mehr als 190 Nationen mit einem eigenen Pavillon auf der Expo vertreten sind, ist eine herausragende Gelegenheit und ein Meilenstein in der globalen Präsenz unseres Landes“, sagte sie am Sonntag in dem Wüsten-Emirat. Dies werde das internationale Renommee des exportorientierten Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes stärken. Zuvor hatte eine Kostenexplosion des Projektes die Ministerin unter Druck gebracht.
Sechs Monate lang präsentiert sich der Südwesten mit 40 Innovationsprojekten, darunter künstliche Intelligenz, visionäres Bauen und revolutionäre Medizin, sowie kulturellen und kulinarischen Darbietungen. Der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle etwa zeigt auf der Weltausstellung seine Neuerungen für die Elektromobilität, darunter ist ein magnetfreier E-Motor.
Der Auftritt des Landes hatte sich rapide verteuert und schließlich zu einem Landtags-Untersuchungsausschuss geführt. Eigentlich sollte eine Projektgesellschaft den Pavillon komplett mithilfe von Firmen finanzieren. Weil aber Sponsoren ihre Zusagen zurückzogen, sprang das Land ein. Laut Ministerium unterstützen mehr als 30 Sponsoring-Partner den Pavillon.
Die Landtags-SPD geht davon aus, dass das Land maximal rund 15 Millionen Euro trägt. Ursprünglich waren Ausgaben von drei Millionen Euro geplant. Hoffmeister-Kraut hatte im Untersuchungsausschuss Fehler ihres Ressorts eingestanden, aber keine persönliche Verantwortung übernommen. Die SPD hatte ihren Rücktritt gefordert.
Die Expo 2020 dauert bis Ende März 2022. Sie sollte eigentlich schon 2020 über die Bühne gehen. Wegen der Corona-Krise war sie verschoben worden.
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