Mohrengasse als Zeichen gegen Rassismus

dpa/lsw Ulm. Eine Arbeitsgruppe im Ulm beschloss einstimmig, dass die Mohrengasse ihren Namen behalten darf. Aber es gibt nun ein Zusatzschild mit einer Erklärung.

Die Mohrengasse bleibt Mohrengasse: Von heute an weist ein Text an einer Stele auf die künftig besondere Bedeutung der Gasse hin. Bürgermeisterin Iris Mann (parteilos) wird mit der „Arbeitsgruppe Straßennamen“ des Gemeinderats ein Schild mit einer Erläuterung des Straßennamens enthüllen.

Der Aktion vorangegangen war eine intensive öffentliche Diskussion darüber, ob die Bezeichnung „Mohrengasse“ noch angemessen ist. Der Gemeinderat der Stadt Ulm entschied sich im vergangenen Jahr für die Beibehaltung des Straßennamens. Weil der Begriff jedoch eine Fremdbezeichnung aus europäischer Sicht darstelle, die rassistisch belastet sei, soll die Erläuterung dazu dienen, sich von dieser Bedeutung zu distanzieren. „Ulm versteht sich als internationale Stadt und verknüpft dies mit Maßnahmen gegen Rassismus“, lautet der letzte Satz auf der Stele.

Auch in anderen Städten gab es bereits Debatten zu aus heutiger Sicht als rassistisch empfundenen Darstellungen schwarzer Menschen. So wurde eine umstrittene „Sarotti-Mohr“-Werbung vom Kulturzentrum Capitol in Mannheim nach einer Diskussion um die Darstellung verhüllt.

© dpa-infocom, dpa:211005-99-491398/2

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Erstellt:
6. Oktober 2021, 01:42 Uhr

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