Wegen Sanierungsarbeiten
Mont-Blanc-Tunnel ab 2. September für 15 Wochen gesperrt
Der Mont-Blanc-Tunnel ist einer der wichtigsten Verkehrsadern in den Alpen. Doch die 60 Jahre alte und 11,6 Kilometer lange Betonröhre ist in die Jahre gekommen. Die aufwendigen Sanierungsarbeiten werden mindestens bis Mitte Dezember dauern.
Von Markus Brauer
Der Mont-Blanc-Tunnel, eine zentrale Straßenverbindung von der Schweiz und Frankreich nach Italien, wird ab September für insgesamt 15 Wochen wegen Bauarbeiten gesperrt.
Sperrung zwischen 2. September und 16. Dezember
Zwischen 2. September und 16. Dezember sollen umfangreiche Sanierungen am Gewölbe erfolgen, wie die Betreibergesellschaft TMB-GEIE am Dienstag (27. August) mitteilte. Bereits im vergangenen Jahr war der Tunnel wegen Vorbereitungsarbeiten neun Wochen lang nicht befahrbar gewesen.
Der Tunnel wurde vor 60 Jahren erbaut, ist 11,6 Kilometer lang und wird täglich von tausenden Fahrzeugen durchfahren. Das Bauwerk habe ein Alter erreicht, in dem „umfangreiche Tiefbauarbeiten“ notwendig seien, erklärte der Betreiber.
2025 werden weitere 600 Meter saniert
In der anstehenden Bauphase soll auf 600 Metern „die beste Vorgehensweise“ für weitere Bauarbeiten in der Zukunft ermittelt werden. Läuft alles nach Plan, sollen 2025 weitere 600 Meter saniert werden.
Die Sperrung gilt ab 2. September ab 17 Uhr und endet planmäßig am 16. Dezember zur gleichen Uhrzeit. Eine Karte mit Alternativrouten gibt es für Reisende auf der Webseite www.tunnelmb.net.
Monatelange Sperrung bereits in 2023
Der Tunnel war bereits im Oktober 2023 für zwei Monate gesperrt worden.
Normalerweise durchfahren pro Tag 3600 Autos und 1700 Lastwagen den 11,6 Kilometer langen Mont-Blanc-Tunnel. Im März 1999 waren bei einem Brand in dem Tunnel 39 Menschen ums Leben gekommen. Erst drei Jahre später konnte er wieder geöffnet werden.
Der Tunnel du Mont-Blanc (französisch) bzw. Traforo del Monte Bianco (italienisch) führt durch das Montblanc-Massiv und verbindet Chamonix-Mont-Blanc im französischen Département Haute-Savoie mit Courmayeur im italienischen Aostatal. Der Tunnel besteht aus einer einzigen Röhre mit einer Doppelspur.
Info: So verhalten sie sich richtig bei einem Stau im Tunnel
Licht, Überholmanöver, Ampel Um sicher durch die Röhre zu kommen, raten Experten von ADAC und dem Automobilclub von Deutschland (AvD) grundsätzlich, vor der Einfahrt das Abblendlicht einzuschalten, Sonnenbrillen abzusetzen und möglichst auf Überholmanöver zu verzichten, vor allem in Tunnels mit Gegenfahrbahn.
Pannen, Unfall, Gefahr Bei Pannen, Unfällen oder anderen Gefahren im Tunnel rufen Autofahrer benötige Hilfe am besten über die Notruftelefone der Notrufnische. Denn so können die Rettungskräfte den genauen Standort sofort exakt orten.
Abstand, Rettungsgasse Zum Vordermann halten sie im Stau mindestens fünf Meter Rangierabstand und bilden bereits vor Stillstand eine Rettungsgasse. Der Motor ist auszustellen, besonders wenn der Verkehr länger steht. Nur nach Anweisung ist das Auto im Stau zu verlassen, dazu auf Durchsagen im Radio oder Tunnel-Lautsprecher achten.
Nothaltebucht, Seitenstreifen Mit leichten Defekten schleppen sich Pannenfahrer am besten noch in eine Nothaltebucht oder gar ganz aus dem Tunnel. Kommt es am eigenen Auto zu Rauchentwicklung, ist auch ein Feueralarm auszulösen an der Notrufstation. Ansonsten stellen sie das Auto auf den Seitenstreifen oder notfalls auf der Fahrbahn ab, immer möglichst weit rechts. Sie machen den Motor aus, verlassen das Auto mit Warnwesten und sichern die Unfallstelle.
Hilfe leisten Wer über Handy Hilfe holt, muss die genaue Position angeben. Bei einem Unfall ist Verletzten Hilfe zu leisten. Immer wichtig: Bei Verlassen des Fahrzeugs den Schlüssel stecken lassen, um Hilfskräften das Rangieren des Autos zu erleichtern.
Warnblinklicht, Durchsagen Brennt ein anderes Auto, hält man einen großen Abstand, warnt andere mit dem Warnblinker und stellt den Motor ab. Bei Rauchentwicklung oder Feuer sind das Auto und der Tunnel immer so schnell wie möglich, aber mit Ruhe zu verlassen. Dabei die Tunneldurchsagen beachten. Ziel ist der nächste Notausgang, der entgegen der Rauchbewegung liegt. Schilder weisen den Weg. Allenfalls im Anfangsstadium sollte ein Feuer noch selbst gelöscht werden (mit AFP-Agenturmaterial).