Motorradkontrollen: 44 Verstöße im Landkreis
Am Wochenende kam es zudem zu einer Vielzahl von Unfällen.

© Benjamin Büttner
Symbolfoto: B. Büttner
BACKNANG (pol). Das Polizeipräsidium Aalen hat sich am Wochenende am landesweiten Kontrolltag zur Bekämpfung von Motorradunfällen beteiligt. Durch eine Vielzahl von Kontrollen zum Auftakt der Motorradsaison sollten die Motorradfahrer auf die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen hin und eine angepasste Fahrweise zur Reduzierung von Verkehrsunfällen sowie Verkehrslärm kontrolliert und hingewiesen werden. Dazu fanden innerhalb des Polizeipräsidiums Aalen 47 Kontrollaktionen statt, bei denen etwa 130 Polizeibeamte und -beamtinnen im Einsatz waren.
Nach Auskunft von Pressesprecher Jonas Ilg waren im Rems-Murr-Kreis an drei Kontrollstrecken 22 Beamte im Einsatz. Kontrolliert wurden Motorradfahrer außer auf der B14 in der „Fischbachtal-Kurve“ zwischen Sulzbach an der Murr und Mainhardt auch auf der Landesstraße L1066 in Richtung Spiegelberg sowie auf der Kreisstraße K1819 zwischen Spiegelberg und Büchelberg. Bei den 23 Kontrollen wurden 510 Motorradfahrende angehalten. Hier kam es zu 44 Verstößen. Bei 20 Motorrädern und damit beinahe der Hälfte der Verstöße musste die verbaute Technik bemängelt werden. In 18 Fällen wurde die zulässige Geschwindigkeit nicht eingehalten. Auch der Spitzenreiter im negativen Sinn war im Rems-Murr-Kreis unterwegs. Dieser wurde bei erlaubten 50 Kilometern pro Stunde mit 124 Stundenkilometern gemessen und überschritt die zulässige Geschwindigkeit damit um mehr als das Doppelte. Während den Geschwindigkeitsmessungen wurden auch 16 Pkw mit überhöhter Geschwindigkeit gemessen.
Bei 17 Kontrollen im Ostalbkreis wurden 154 Motorräder kontrolliert, dabei wurden 38 Verstöße festgestellt. In 30 Fällen wurde die zulässige Geschwindigkeit überschritten, fünfmal wiesen die Motorräder technische Mängel auf. In den drei übrigen Fällen wurden sonstige Verstöße festgestellt. Auch im Landkreis Schwäbisch Hall kam es zu sieben Kontrollaktionen. Dort wurden 56 Motorräder kontrolliert, wobei 27 zu schnell unterwegs waren. In einem Fall wies das Motorrad noch technische Mängel auf.
Dass es bei etwa 600 kontrollierten Motorradfahrenden im Polizeipräsidium Aalen zu 109 Verstößen kam, zeigt, dass sich der Großteil der Biker an die geltenden Rechtsnormen im Straßenverkehr hält. Dies wäre eine erfreuliche Nachricht für die Polizei, wenn das Wochenende nicht gezeigt hätte, wie schnell es für Biker zu schweren Verkehrsunfällen kommen kann. Am vergangenen Wochenende musste die Polizei zu einer Vielzahl von Unfällen mit beteiligten Motorradfahrenden ausrücken. Bei zehn davon wurden Motorradfahrer oder -fahrerinnen zumindest schwer verletzt. Ein Unfall endete für einen Motorradfahrer sogar tödlich: Am Samstag gegen 19.50 Uhr kam ein 50-Jähriger mit einem Motorrad auf der Landesstraße von Obergröningen in Richtung Schechingen ausgangs einer Linkskurve von der Fahrbahn ab. Der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
In sieben der zehn Unfälle wurde die Unfallursache von Motorradfahrern gesetzt. In den anderen drei Fällen kam es aufgrund eines Fehlverhaltens von Pkw-Fahrenden zum Unfall. Die Polizei appelliert auch an die Autofahrer, besonders rücksichtsvoll im Straßenverkehr zu sein. Insbesondere beim Abbiegen oder an Kreuzungen sollten sie sich vergewissern, dass kein Zweiradfahrer übersehen wird.
Im Rems-Murr-Kreis gab es Unfälle in Spiegelberg und Kaisersbach.
Im Rems-Murr-Kreis wurde am Sonntag gegen 13 Uhr unter anderem ein 26-jähriger Motorradfahrer bei einem Sturz in Spiegelberg schwer verletzt (wir berichteten). Er fuhr auf der L1117 von Kurzach in Richtung Nassach. Nach einem Überholmanöver scherte er rechts ein, konnte aber nicht mehr abbremsen, als vor ihm ein Autofahrer auf die Bremse stieg. Der verletzte Motorradfahrer wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Schaden am Motorrad wurde auf 1500 Euro beziffert.
Auch in Kaisersbach kam es am Sonntag zu einem Motorradunfall (wir berichteten). Dieser ereignete sich gegen 15.20 Uhr auf der L1120. Dabei fuhr ein 55-jähriger Fahrer eines Kraftrades der Marke Yamaha in Richtung Ebni und erkannte zu spät, dass der vorausfahrende Verkehr abbremste. Er fuhr in Folge auf den VW eines 18-jährigen Autofahrers auf. Beim Unfall wurde sowohl der Motorradfahrer als auch eine 50-jährige Mitfahrerin verletzt und sie mussten vom Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Autofahrer wurde leicht verletzt. Es entstand Sachschaden in Höhe von zirka 12000 Euro. Das Motorrad wurde abgeschleppt.