Mutmaßliche Bande wegen Diebeszugs vor Gericht

dpa/lsw Ulm. Eine Bande aus sieben Männern soll in wechselnder Besetzung im ganzen Land Gerüstteile von Firmengeländen gestohlen haben. Der Schaden: 500 000 Euro. Das Verfahren dürfte aus Sicht des Gerichts nicht einfach werden.

Weil sie im ganzen Bundesgebiet Gerüstteile im Wert von rund einer halben Million Euro gestohlen haben sollen, müssen sich seit Mittwoch sieben Männer vor dem Landgericht in Ulm verantworten. Ein weiterer Mann ist wegen Hehlerei angeklagt, da er die mutmaßliche Beute weiterverkauft haben soll.

Die Männer im Alter zwischen 33 und 54 Jahren sollen in wechselnder Besetzung zwischen September 2019 und Juni 2020 in rund einem Dutzend Fälle auf fremde Firmengelände eingedrungen sein und von dort Gerüstteile gestohlen haben, etwa auch in Ulm und Karlsruhe. Dazu brachen sie demnach Zäune auf und luden ihre Beute, in einem Fall rund 15 Tonnen an Gerüstteilen, auf angemietete Lastwagen. In einem Fall betrug ihre mutmaßliche Beute rund 175 000 Euro.

Der Vorsitzende Richter machte gleich zu Beginn der Verhandlung klar, dass es schwer sein würde, bei der Anzahl der Täter und Taten für jeden Angeklagten genau zu bestimmen, wer Täter oder nur Helfer gewesen sein könnte. Bereits Anfang Januar hatte es laut Gericht ein Gespräch zwischen der Staatsanwaltschaft und den Verteidigern gegeben. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft hatte dabei deutlich gemacht, dass sie für die Angeklagten mehrjährige Haftstrafen für angebracht hält und am Vorwurf des schweren und versuchten schweren Bandendiebstahls festhalten möchte, wie sie am Mittwoch vor Gericht sagte.

Mehrere der Angeklagten haben ihre Beteiligung an den Taten demnach eingeräumt und können sich nach Angaben ihrer Verteidiger eine Verurteilung als Mithelfer vorstellen. Der Verteidiger eines der Angeklagten sagte, die Männer seien „sehr laienhaft“ vorgegangen und ihre Taten zeugten nur von geringer krimineller Energie. Das Gericht hat daraufhin weitere Gespräche zur Verständigung angeregt. Es sind 17 weitere Verhandlungstage bis Anfang Juni angesetzt.

© dpa-infocom, dpa:210303-99-669545/2

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Erstellt:
3. März 2021, 12:53 Uhr

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