Mutmaßlicher Betrüger verhaftet

Mehrere Wohnungen durchsucht: 26-Jähriger im Fokus

Mutmaßlicher Betrüger verhaftet

© picture alliance / Franziska Kra

MURRHARDT (cs). Gestern Vormittag waren Kräfte der Bundespolizei in der Murrhardter Innenstadt im Einsatz. Wie Ulrich G. Baisch von der Pressestelle der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Stuttgart informierte, handelte es sich um Ermittlungen in Verbindung mit einem Online-Betrugsfall. Die Einsatzkräfte der Bundespolizei haben im Auftrag der Schwerpunktabteilung für Cyberkriminalität der Staatsanwaltschaft Stuttgart in Murrhardt einen mutmaßlichen Online-Betrüger verhaftet. Es handelt sich um einen 26-Jährigen. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich übers Internet Kreditkartendaten beschafft und mit diesen regelmäßig Bahnfahrkarten im Netz sowie Waren über Online-Shops bestellt hat.

Nach bisherigen Ermittlungen hat der Verhaftete die Buchungen und Bestellungen in Internetcafés vorgenommen. Die Bahntickets soll er danach an seine Kunden gewinnbringend weiterverkauft haben, genauso einen Teil der Warenbestellungen. Diese soll er teils auch für sich selbst verwendet haben. Die Polizei geht von einem Schaden im sechsstelligen Bereich aus, nach Informationen von Baisch sei nach Ermittlungsstand gestern eine Summe von 170000 Euro anzunehmen. Durchsucht haben die Beamten im Zusammenhang mit dem Fall zwei Häuser in Murrhardt sowie jeweils ein Objekt in Waiblingen und Kornwestheim. Der Einsatz begann gestern um 6 Uhr und ging auch nach der Verhaftung des 26-Jährigen weiter, um das Umfeld des mutmaßlichen Täters zu untersuchen sowie mögliche Waren sicherzustellen. Der Verhaftete sollte gestern noch dem Haftrichter am zuständigen Stuttgarter Amtsgericht vorgeführt werden.

Den Betrugsfall als solchen ordnet Baisch als alltäglich ein. Dabei waren über 120 Einsatzkräfte einschließlich Spezialkräfte der Bundespolizei bei den Durchsuchungen und Ermittlungen in den drei Städten im Einsatz.

Dies hat neben der Größe des Umfelds, das dem Verdächtigen zugerechnet wird, auch einen weiteren Hintergrund. Wie der Pressesprecher erläutert, handelt es sich um einen Asylbewerber und bei den Gebäuden um Unterkünfte der Anschlussunterbringung. Da die Beamten in diesen Fällen die Situation vor Ort und in den Wohnungen im Vorfeld nicht 100-prozentig ab- und einschätzen können, habe es sich bewährt, zur Sicherheit mit etwas mehr Kräften vor Ort zu sein.

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Erstellt:
20. Februar 2019, 06:00 Uhr

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